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Das Schweizer Start-up SOPHiA GENETICS erhält 110 Mio USD für seine Big-Data-Analyse-Plattform. Die Technologie basiert auf der Durchführung von Patientendiagnosen: Dazu werden DNA-Sequenzen von Menschen analysiert und gespeichert. Aufgrund dieser Daten können klinisch relevante Korrelationen berechnet und so mögliche Risiken für entstehende Krankheiten festgestellt werden. Selbstlernende KI-Algorithmen verbessern die Diagnosen und kombinieren die Daten aus bildgebenden und weiteren Diagnoseverfahren. Derzeit greifen 1.000 Kliniken regelmäßig auf die Datenbank des Unternehmens zu. Diese enthält mittlerweile Analysen von 600.000 Patientengenomen, um krankheitsrelevante Muster in Patientenproben zu erkennten und darauf basierende Diagnose- und Therapieempfehlungen zu erhalten. Pro Monat kommen weitere 17.000 Genome hinzu, aus denen das selbstlernende System neue krankheitsrelevante Zusammenhänge erschließt, diese Klinikern an verschiedenen Standorten zur Verfügung stellt und die jeweils optimale gezielte Therapie empfiehlt. Je mehr die Gemeinschaft und die Datenbasis wachsen, umso treffsicherer soll die Datenanalyse werden. Bereits 2019 hatte das junge Unternehmen 76 Mio. CHF eingeworben.

„Die allgemeine Nachfrage nach datengesteuerter Medizin wächst rasant. Der nächste Schritt besteht darin, mehrere Datenquellen erfolgreich zu kombinieren, um den Bedürfnissen der Ärzte besser gerecht zu werden“, sagte Dr. Tomer Berkovitz, Partner und CFO von aMoon. „Mit dieser Verschiebung werden komplexere Daten generiert, und wir glauben, dass das dezentrale Modell von SOPHiA GENETICS eine entscheidende Rolle dabei spielen wird, Gesundheitsorganisationen zu befähigen, eine bessere Patientenversorgung anzubieten.

Keiji Kojima, Executive Vice President und General Manager des Geschäftsbereichs Smart Life von Hitachi, fügte hinzu: „Im Laufe der Jahre hat sich SOPHiA GENETICS zu einem führenden Unternehmen in der datengesteuerten Medizin entwickelt. Wir freuen uns darauf, das Unternehmen dabei zu unterstützen, seine Präsenz auf dem japanischen Markt auszubauen und darüber hinaus.“

Die Finanzierungsrunde wurde von aMoon, einem der führenden Venture-Fonds für Gesundheitstechnologie und Biowissenschaften mit Sitz in Israel, und Hitachi Ventures, einem Venture-Arm des japanischen Hitachi-Konzerns, angeführt. Dazu kamen auch zwei Schweizer Banken – die Credit Suisse und Pictet.
Bestehende Investoren Swisscom Ventures, Endeavour Vision, Generation Investment Management, Alychlo und Eurazeo Growth beteiligten sich ebenfalls an der Runde.

Nachdem das Unternehmen mit Sitz in Lausanne und Boston bisher vor allem in Europa gewachsen ist, will das Unternehmen mit dem neu eingeworbenen Kapital den US-amerikanischen und asiatischen Markt für Daten-gestützte Medizin auf breiter Basis erschließen.

Didier Hirsch, ehemaliger CFO bei Agilent tritt dem Verwaltungsrat des Unternehmens bei und wird auch den Vorsitz im Prüfungsausschuss des Unternehmens führen um SOPHiA GENETICS zu seinen nächsten wichtigen Meilensteinen zu führen.

„Von Anfang an wussten wir, dass die Nutzung einer Vielzahl von Datenmodalitäten, die auf modernsten Technologien basieren, der Schlüssel ist, um der globalen Gesundheitsgemeinschaft nachhaltig bessere Ergebnisse zu liefern“, stellte Jurgi Camblong, CEO und Gründer von SOPHiA GENETICS fest. „Mit dieser neuen Finanzierungsrunde können wir nun die nächste Stufe unserer Entwicklung einleiten und unseren kollaborativen Ansatz weiterentwickeln, indem wir gemeinsam intelligente Medizin liefern.“

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