Bildnachweis: Corona Borealis – stock.adobe.com.

Die Impfstoffentwicklung gegen COVID-19 bleibt nach wie vor ein beherrschendes Thema und die Projektzahlen wachsen weiter rasant. „Obwohl der Erreger vor Jahresbeginn noch praktisch unbekannt war, hatten bis 1. Februar bereits sechs Unternehmen Impfstoffprojekte gemeldet. Am 9. März waren es schon 16 und jetzt sind es 115“, teilte der Sprecher des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (vfa) Rolf Hömke am vergangenen Dienstag mit. In der Zwischenzeit sind es weltweit nach Angaben des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (vfa) schon mindestens 121 Impfstoffprojekte zum Schutz gegen das Coronavirus und es befinden sich immer mehr Impfstoffkandidaten in der Pipeline. Die Weltgesundheitsorganisation WHO zählt derzeit 108 (Aufstellung vom 05.05.2020). Dazu kommen noch mindestens 13 weitere Projekte, die sie noch nicht verzeichnet. „Sieben davon werden maßgeblich in Deutschland vorangetrieben, fünf werden aus Deutschland heraus unterstützt“, so Hömke.

Impfstoffvarianten

Im Moment wird an drei verschiedenen Impfstoffvarianten zur Bekämpfung des Coronavirus geforscht:

  1. Totimpfstoffe, bekannt gegen Tetanus oder Hepatitis B, enthalten lediglich Virusbestandteile
  2. Lebendimpfstoff mit „harmlosen“ Vektorviren, die Oberflächenproteine des Coronavirus enthalten
  3. Genbasierte Impfstoffe mit mRNA oder DNA, enthalten nur Bestandteile des Virus, bislang kein zugelassener Impfstoff auf dieser Basis

 

Bestehende Projekte national und international

Weltweit werden 10 der Impfstoffkandidaten bereits in klinischen Studien mit Freiwilligen erprobt. Viele weitere stehen kurz vor Eintritt, der Großteil der Projekte ist jedoch noch in der präklinischen Phase. In Deutschland gibt es insgesamt acht Projekte, eines befindet sich bereits in der Klinik.

Die deutschen Projekte (alphabetisch sortiert):

International gibt es zahlreiche vielversprechende Impfstoffansätze (alphabetisch sortiert). Die USA dominiert auch hier, gefolgt von China, aber auch Kanada und zahlreiche europäische Länder sind im Rennen:

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass Tuberkulose-Impfstoffe etwas zum Schutz vor Ansteckung beitragen. Denn Impfungen steigern die Aktivität des Immunsystems und könnten deshalb auch Menschen dabei helfen, Sars-CoV-2 abzuwehren oder wenigstens nicht so schwer daran zu erkranken.

Weltweit werden 10 der Impfstoffkandidaten bereits in klinischen Studien mit Freiwilligen erprobt. Mit dem Projekt von BioNTech findet eines davon in Deutschland statt. Im Juni sollen erste Daten der Tests an rund 200 gesunden Menschen zwischen 18 und 55 Jahren vorliegen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich immer mehr potentielle Impfstoffkandidaten in der weltweiten Pipeline befinden. Jeder will der erste sein – doch wer gewinnt das Rennen?

Quellen: vfa, WHO

Autor/Autorin