Kurz vor Jahresende geht es an der US-Börse noch turbulent zu: So soll der Kreditvermittler LendingClub noch in diesem Jahr den Gang aufs Parkett wagen und könnte damit eines der bisher zehn bedeutendsten Internet-IPOs werden. Insgesamt sollen knapp 58 Mio. LendingClub-Aktien emittiert werden, wovon 7,7 Mio. Papiere aus dem Besitz der Altaktionäre stammen. Bei Ausübung der Greenshoe-Option könnten noch weitere 8,6 Mio. Aktien hinzukommen, womit das IPO etwa 800 Mio. USD erlösen könnte. Die Firmenbewertung beläuft sich demnach auf 4,3 Mrd. USD.

Falls die Online Plattform wirklich den Sprung aufs Börsenparkett schafft, wäre dies die erste Peer-to-Peer-Plattform am amerikanischen Kapitalmarkt. Nach dem Peer-to-Peer (person-to-person lending) Konzept werden Kredite von Privatpersonen an Privatpersonen vermittelt. Somit erfolgt die Finanzierung nicht durch einen Geldgeber, sondern durch eine Gruppe.

Seit der Gründung im Jahr 2007 konnte LendingClub bereits Kredite von über 6 Mrd. USD vermitteln und wirbt dabei mit besseren Konditionen als bei einer Bank. Außerdem können bei der Crowdlending-Plattform, die ihren Sitz in San Francisco hat, auch Kreditnehmer mit schwacher Bonität Kredite erhalten, die sonst von herkömmlichen Banken abgewiesen werden. Im Gegenzug dazu fordern die privaten Geldgeber überdurchschnittlich hohe Zinsen. Ein ähnliches Geschäftsmodell wie LendingClub hat die Rocket Internet-Tochter Lendico kopiert.

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