Der Siemens-Konzern und das Mainzer Biotechnologie-Unternehmen BioNTech AG, das auf die Entwicklung personalisierter Krebs-Immuntherapien spezialisiert ist, haben eine strategische Zusammenarbeit vereinbart. Im Rahmen der Zusammenarbeit wollen die BioNTech-Tochterfirmen BioNTech RNA Pharmaceuticals GmbH und EUFETS GmbH gemeinsam mit Siemens eine vollständig automatisierte und digitalisierte Produktionsanlage zur Herstellung von personalisierten Krebsimpfstoffen für den weltweiten Markt errichten.

Die Kooperation ermöglicht es BioNTech, individualisierte Krebsimpfstoffe in großem Maßstab zu produzieren. Ziel der strategischen Zusammenarbeit ist es, Automatisierungs- und Digitalisierungstechnologien für die papierlose, kommerzielle Herstellung von individualisierter Medizin gemäß GMP (Good Manufacturing Practice) zu optimieren.

Die IVAC MUTANOME Immuntherapie basiert darauf, dass individuelle Mutationsmuster des Tumors jedes einzelnen Krebspatienten zu entschlüsseln. Auf das Profil der Mutationen werden für jeden einzelnen Patienten passgenau synthetische RNA-Impfstoffe hergestellt. Diese werden für die Behandlung des Patienten eingesetzt. IVAC MUTANOME Vakzine werden momentan in einer klinischen Phase-I/IIa-Studie für die Behandlung des malignen Melanoms erprobt.

Siemens bietet eine Lösung zur papierlosen Produktion, welche die Effizienz und Produktqualität erhöht und zugleich die Kosten senkt. Hierfür wird eine integrierte Kommunikation zwischen der Automatisierungsebene und der Manufacturing IT hergestellt. Als zentraler Zugangspunkt für alle prozess- und qualitätsbezogenen Daten verbindet die Lösung das Planungssystem mit der Produktion und dem Labor-Management-System. Qualitätsrelevante Produktionsdaten lassen sich auf diese Weise vollständig elektronisch erfassen und dokumentieren. Damit entfällt der ansonsten große Aufwand an manuellen Vorgängen und Chargenprotokollen in Papierform.

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