Das Medizintechnik Start-up Bomedus aus Bonn verstärkt seine Eigenkapitaldecke. Im Rahmen einer strukturierten Finanzierungsrunde erhält das Unternehmen zusätzliches Kapital in Höhe von rund 2,5 Mio. EUR. Mit dem aufgestockten Kapital soll die Markteinführung weiterer in der Pipeline befindlicher Medizinprodukte zur Therapie chronischer Schmerzen intensiviert werden und klinische Forschungsvorhaben in Vorbereitung gehen.

Als neue Investoren und Gesellschafter beteiligen sich die NRW.Bank, die Förderbank für das Land Nordrhein-Westfalen, sowie als Privatinvestor Christoph Schug, Financial Expert und im Aufsichtsrat mehrerer Unternehmen. Weitere Gesellschafter des Unternehmens sind der High-Tech Gründerfonds (HTGF), der Pre-Seed Fonds (PSF) sowie Andreas Hoeft, Bonn.

Bomedus entwickelt und vertreibt Medizinprodukte zur Therapie von chronischen Schmerzen. Basis des Produktportfolios ist ein elektrotherapeutisches Verfahren, die sogenannte Small Fiber Matrix Stimulation (SFMS). Sie ermöglicht, nicht-invasiv eine Modulation der krankhaft veränderten neuronalen Reizweiterleitung zu erreichen, die im Zuge der Schmerzchronifizierung entstanden ist. Dies gilt als Voraussetzung für eine nachhaltige Schmerzlinderung oder Schmerzbeseitigung. Dies ist auf pharmakologischem Weg bislang nicht möglich. Auch bisherige nicht-invasive elektrotherapeutische Verfahren können dies nicht leisten. Die Technologie der Small Fiber Matrix Stimulation ist in speziell entwickelte Textilbänder integriert, die in Absprache mit dem behandelnden Arzt einfach vom Patienten selbst zu Hause angewendet werden können. Die Nutzung gilt als sicher, bislang sind keine Nebenwirkungen bekannt.

Rund 6 Mio. Menschen in Deutschland leiden Experten zufolge unter lebensbeeinträchtigenden chronischen Schmerzen. Die volkswirtschaftlichen Kosten dieser Erkrankung sind beträchtlich, Arbeitsunfähigkeit und Frühberentungen häufige Folgen. Schätzungen gehen davon aus, dass die jährlichen Aufwendungen des deutschen Gesundheitssystems für chronische Schmerzen bei etwa 6 bis 8% der Gesamtausgaben liegen.

Die Bomedus GmbH wurde als Spin-Off des Universitätsklinikums Bonn gegründet. Grundlegende Forschungs- und Entwicklungsarbeiten wurden zunächst durch die Forschungsgruppe „Med4life“ im Life Science Inkubator Bonn erbracht und in die Ausgründung überführt.

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