Bildnachweis: Mister Spex.

Der Omnichannel-Optiker Mister Spex plant das IPO im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse. Der Börsengang soll neue Aktien aus einer Kapitalerhöhung sowie bestehende Aktien bestimmter Anteilseigner umfassen. Mister Spex will einen Bruttoemissionserlös von 225 Mio. EUR erzielen. Das frische Kapital will der Optiker zur internationalen Expansion verwenden, zudem soll ein Überbrückungskredit rückgezahlt werden.

Die Altaktionäre stellen voraussichtlich zudem Mehrzuteilungen in Höhe von 15% des Basisangebots zur Verfügung. Barclays, Berenberg und Jefferies fungieren als Joint Global Coordinators und Joint Bookrunners. Bryan Garnier und COMMERZBANK wurden als weitere Joint Bookrunners und Quirin Privatbank als Co-Lead Manager mandatiert.

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„Der Börsengang ist für uns der nächste logische Schritt, um unsere Position als führende, grundlegend digital ausgerichtete europäische Omnichannel-Optikmarke zu stärken und unsere langfristige Wachstumsstrategie zu unterstützen“, sagt Dirk Graber, Gründer und Vorstand von Mister Spex. „Die Einnahmen aus dem Börsengang wollen wir nicht nur für das weitere Wachstum international und in Deutschland verwenden, sondern auch für Investitionen in unsere starke, technologische Basis, die unter anderem mit Hilfe von innovativen Datenanalysen das branchenweit führende Kundenerlebnis ermöglicht.“

Mister Spex ist als reiner Online-Optiker gestartet, inzwischen betreibt das Unternehmen auch Filialen im stationären Handel. Die Firma setzt gezielt auf die Verknüpfung des Online- und Offline-Angebots. Die Kunden nehmen dieses Angebot laut Unternehmen gut an: Die Zahl der Neukunden ist zwischen 2019 und 2020 um rund 15% gestiegen. Außerdem stiegt die Zahl der Neukunden im ersten Quartal 2021 um 30% gegenüber dem Vorjahr.

Bislang ist Mister Spex in Deutschland, Finnland, Frankreich, im Vereinigten Königreich, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Spanien, Schweden und der Schweiz mit Online-Plattformen sowie mit 42 eigenen Filialen in Deutschland, Österreich und Schweden aktiv. Darüber hinaus betreibt der Optiker ein Netzwerk aus über 400 Partnern.

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Endkundenerlöse im europäischen Brillenmarkt lagen im Jahr 2020 bei rund 32 Mrd. EUR. Experten gehen auch in Zukunft von stabilen Wachstumsraten und durchgängig starken EBITDA-Margen aus. Grund dafür sind vor allem strukturelle Makro-Trends, von denen auch Mister Spex profitieren will: Unter anderem durch die Ausweitung der Bildschirmzeit und die steigende Nutzung digitaler Geräte wächst die Zahl kurzsichtiger Menschen. Das Marktforschungsunternehmen Euromonitor rechnet mit einem Wachstum der Brillenverkäufe von etwa 5% pro Jahr in den kommenden Jahren. Die Weltbevölkerung mit Kurzsichtigkeit (Myopie) wird sich laut Weltgesundheitsorganisation bis 2050 nahezu verdoppeln. Hinzu kommen eine stetig alternde Bevölkerung und der Trend, dass Brillen zunehmend zu markanten, modischen Accessoires werden. Vor allem Digital Natives der Generationen Millennials und Z sehen die Brille stärker als Modeartikel und legen sowohl auf Online-Kanälen wie auch in Filialen vor Ort Wert auf die Beratung.

Mister Spex erzielt seit mehreren Jahren zweistellige Wachstumsraten. Zwischen 2008 und 2020 lag das durchschnittliche jährliche Umsatzwachstum (CAGR) bei rund 65%. Auch im Corona-Krisenjahr 2020, als der Umsatz mit Brillenprodukten in Deutschland um 8% und in Europa sogar um 13% zurückging, konnte Mister Spex den Umsatz um 18% steigern: von 139 Mio. EUR im Jahr 2019 auf 164 Mio. EUR im Jahr 2020. Im gleichen Zeitraum stieg der Bruttogewinn von 65 Mio. EUR auf rund 81 Mio. EUR. Auch die adjustierte EBITDA-Marge steigerte sich auf 4%.

Autor/Autorin

GoingPublic Redaktion / iab