„Tradition ist nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers“  – kein anderes Zitat könnte besser zum 20-jährigen Jubiläum des GoingPublic Magazins passen als dieses des bekannten Sinfonikers Gustav Mahler (hier geht’s direkt zum aktuellen E-Magazin).

Unter dem Motto „Kapitalmarkt 2037“ stand die  Jubiläumsfeier am 14. Dezember in den Räumlichkeiten der GoingPublic Media AG in München, bei der rund 70 geladene Gäste teilnahmen.

Elevator Pitch mal anders

Nostalgische Rückblicke aus 20 Jahren Kapitalmarkt – von der Dotcom-Blase, zur Finanzkrise, bis hin zur Digitalisierungswelle – waren eher spärlich gesät am Festabend. Stattdessen wurde ein mutiger Blick in die Zukunft gewagt – und dazu gab es einen spannenden Programmpunkt: Beim „Zukunfts“-Elevator Pitch hatten acht Gastredner vier Minuten Zeit, ihre Prognose für den Kapitalmarkt 2037 zum Besten zu geben.

EQS-Power: Stephan Däschler und Anja Weiß zu Besuch bei GoingPublic.
EQS-Power: Stephan Däschler und Anja Weiß zu Besuch bei GoingPublic.

Zu den „Pitchern“ zählten Ralf Flierl (Chefredakteur und Gründer des SmartInvestor Magazins), Stephan Däschler ( Managing Director of EQS Group, Deutschland), Ralf Frank, Geschäftsführer und Generalsekretär DVFA, Uwe Nespethal (Senior Advisor und Partner, CIIA – ‎BLÄTTCHEN FINANCIAL ADVISORY) , Nico Baader (Vorstand Baader Bank), Sebastian Grabert (Director – Germany Representative Euronext), Andreas Schmidt (Vorstand der Bayerischen Börse) und Dr. Thomas Zwissler (Rechtsanwalt und Partner bei ZIRNGIBL sowie Aufsichtsratsvorsitzender der GoingPublic Media AG).

Dabei wurden spannende Zukunftsszenarien ‘nostradamisiert“: Ralf Flierl gab die Aussicht, dass der DAX in 20 Jahren zwischen 3.000 Punkten und  50.000 Punkten stehen könnte– in dieser Spanne sei alles möglich. Technologien wie 3D-Druck und E-Mobilität würden den Markt womöglich befeuern – Risiken dagegen könnten Bankenkrisen, Staatsverschuldungen etc. sein. Da man nicht vorhersagen könne, wo die Kursexplosionen stattfinden – siehe am aktuellen Beispiel Bitcoin – müsse man sich bei seinen Investments entsprechend diversifizieren.

Zeit fürs Networken blieb reichlich!
Zeit fürs Networken blieb reichlich!

Andreas Schmidt malte ein ziemlich optimistisches Zukunftsszenario: In seiner Kapitalmarktwelt 2037 ist u.a. die ESMA abgeschafft und damit die Selbstregulierung des Marktes wieder hergestellt, Bitcoins verboten, die Aktienquote bei institutionellen Investoren gestiegen und steuerliche Anreize fördern das Going Public; wodurch sich wieder vermehrt junge Unternehmer über die Börse finanzieren. Und auch Nico Baader ist sich sicher: 2037 werde ein gutes IPO-Jahr.

Für Uwe Nespethal sieht der Kapitalmarkt der Zukunft so aus, dass mit Hilfe künstlicher Intelligenz ein Realtime Tool an der Tagesordnung stehen könnte, mit dem sich jedes Unternehmen sein eigenes, ideales IPO-Szenario ausmalt  – und automatisiert das passende Timing und die ideale Management-Konstellation zusammengestellt bekommt.