2,99 Mio. Aktien werden angeboten, die vollständig aus einer Kapitalerhöhung stammen. Darüber hinaus steht ein Greenshoe von weiteren 0,45 Mio. Anteilen bereit, die von den VC-Gesellschaften Earlybird und 3i Group abgegeben werden. Der Streubesitz nach Greenshoe liegt bei 26 %. Begleitet wird der Börsengang von einem Bankenkonsortium bestehend aus J.P. Morgan (Lead), Landesbank Baden-Württemberg (Co-Lead) und Direkt Anlage Bank.

Im April 1999 gegründet, bietet abaXX mit rund 170 Mitarbeitern Software für den Handel über das Internet. Zum Einsatz kommt sie bei Online-Shops und Internet-Marktplätzen. Das besondere an der Technologie von abaXX ist ihre modulare Struktur. Anders als bei Standardpaketen oder einer individuellen Programmierung kann der Kunde nach dem Lego-Prinzip an eine Basis-Plattform verschiedene vorgefertigte Komponenten wie Mail, Community oder Payment nach Belieben andocken.

Das Marktforschungsunternehmen IDC erwartet für diese komponentenbasierte Software bis 2003 ein weltweites Marktvolumen von 18 Mrd. US-$, wobei ein jährliches Wachstum von rund 90 % angenommen wird. Trotz seiner verhältnismäßig kurzen Unternehmenshistorie kann abaXX schon einige Referenzen aufweisen. Neben den Portalen Gaudi.com, Vitago.de und whittard.com zählt insbesondere das Finanzportal der Dresdner Bank zu den Vorzeige-Projekten der Stuttgarter.

Der Markt, in dem abaXX tätig ist, steckt nicht mehr in den Kinderschuhen. e-Business-Pionier Intershop schlägt mit Enfinity in die gleiche Bresche. Kleinere Player wie Openshop und Internolix haben den Trend zur Modularisierung ebenfalls erkannt. US-Wettbewerber sind vor allem ATG Dynamo und Blue Martini. Trotz des zunehmenden Wettbewerbes will abaXX in den nächsten Jahren mit Raten wachen, die deutlich über dem Branchendurchschnitt liegen.

2000e

2001e

2002e

Umsatz (Mio.)

13,5

30

67

KUV´01e: 9,1*

EPS

-0,9

-0,13

0,0

KUV´02e: 4,1*

(Quelle: GoingPublic-Research; alle Angaben in Euro; *am unteren Ende der Preisspanne)

Fundamental betrachtet, stellt abaXX Technology ein Unternehmen dar, das sowohl mit Geschäftmodell, Strategie und Technologie als auch mit Management und Partnern überzeugen kann. Daß sich die Börse derzeit in einer starken Korrekturphase befindet, scheint bei der Festlegung der Emissionsbewertung allerdings kaum berücksichtigt worden zu sein. So ergibt sich selbst am unteren Ende der Bookbuilding-Spanne noch ein KUV auf Basis 2001 von 9. Insbesondere im Hinblick auf das aktuelle Marktgeschehen ist mit dieser Bewertung kaum mehr Aufwärts-Potential vorhanden. Eine Zeichnung bietet sich daher nicht an, vielmehr sollte ein günstigeres Niveau zum Einstieg abgewartet werden.

Einen Beitrag zum Unternehmen finden Sie auch auf Seite 14 im GoingPublic Magazin 12/00, das am 18. November erscheint.

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