[01] DIRK-STIMMUNGSBAROMETER

Seit 2003 befragt der DIRK – Deutscher Investor Relations Verband in Zusammenarbeit mit der GfK zweimal im Jahr Investor Relations- Manager zur Stimmungslage im eigenen Unternehmen sowie zu einem aktuellen Sonderthema.

Die Befragung ab Mitte Januar 2008 fiel in eine turbulente Börsenzeit, in der die Subprime-Krise fast täglich neue Schlag- zeilen lieferte. Die Aktienmärkte reagierten zunehmend nervös und die Volatilität stieg stark an. Die Unsicherheit setzt sich in den aktuellen Ergebnissen fort: Der Indikator zur Einschätzung der derzeitigen Lage der Unternehmen in Deutschland ist wiederholt gesunken. Jetzt liegt er bei 20 % – das ist der niedrigste Wert seit Beginn der Befragung. Allein im Jahres- vergleich verliert der Indikator zwei Drittel seines Wertes Frühjahr 2007: 63 %).

Auch der zweite Indikator, der die Erwartungen für die nächsten sechs Monate wiedergibt, folgt diesem Trend: Er verliert wiederholt an Schwung und liegt mit 31 % weit unter Vorjahres- niveau (Frühjahr 2007: 57 Prozent). Der Optimismus der vergangenen Jahre ist verflogen. Die Erwartungen für die Zukunft sind verhalten und vorsichtig. Trotzdem ist der Indikator noch deutlich positiv.

Die Mehrheit der IR-Manager in Deutschland ist sich einig: Die Subprime-Krise hat deutliche Spuren hinterlassen. 57 % nehmen negative Auswirkungen auf das eigene Unternehmen wahr. Innerhalb der Indizes sind vor allem die MDAX- und SDAX-Unternehmen betroffen. DAX-Gesellschaften scheinen von der Subprime-Krise weniger betroffen zu sein: Nur ein Drittel nimmt negative Auswirkungen auf das eigene Unternehmen wahr.

Die Frage, welche Krise – New Economy Crash oder Subprime-Krise – stärkeren Einfluss auf die Kapitalmärkte hatte, relativiert das aktuelle Geschehen: Für 75 % der befragten IR-Manager in Deutschland hat der Niedergang des Neuen Marktes in den Jahren 2000/2001 die Kapitalmärkte mehr beeinflusst als die Immobilien- und Hypothekenkrise. Es überrascht nicht, dass es vor allem die Technologie- und Software-Unternehmen sind, die dem New Economy Crash eine größere Bedeutung beimessen als der Subprime-Krise.

Für 69 Prozent der IR-Manager in Deutschland hat sich die Subprime-Krise negativ auf den Aktienkursverlauf des eigenen Unternehmens ausgewirkt. Vor allem Finanz- und Industrie- unternehmen sowie im MDAX und SDAX notierte Unternehmen fühlen sich betroffen. Von diesen 95 Unternehmen verzeichneten zwei Drittel Kursverluste in Höhe von über 10 %, ein Drittel in Höhe von bis zu 10 %.

Die Subprime-Krise und ihre Auswirkungen sind nicht nur Dauerthema in den Schlagzeilen der Wirtschaftsmagazine, sondern zunehmend auch Tagesordnungspunkte auf der Agenda der IR-Manager: Fast zwei Drittel der Unternehmen in Deutschland sehen sich verstärkten Anfragen zur Subprime-Krise ausgesetzt.

Auch im Sommer wird die Krise noch spürbar sein: 20 % der deutschen IR-Manager glauben, dass die Auswirkungen der Subprime- Krise in sechs Monaten stärker sein werden als heute. 53 % schätzen, dass sich nichts verändern wird, und nur 27 % denken, dass sich die Auswirkungen abschwächen werden.

Mehr Informationen unter http://www.dirk.org/

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[02] WERTTREIBER DER FINANZKOMMUNIKATION

Die Finanzkommunikationsagentur JP│KOM hat drei Kriterienkataloge für die Bewertung von Finanzkommunikation verglichen: die Modelle von DPRG, DVFA und DIRK/St. Gallen.

Die Fragestellung lautete: Was sind die Werttreiber der Finanz- kommunikation?

Der synoptische Vergleich der Kriterienkataloge des DPRG-, DVFA- und DIRK-Modells zeigt die Übereinstimmungen und Unterschiede der drei Modelle auf. Die Grundsätze der DVFA und die Items der Befragung von DIRK/St.Gallen sind handlungsorientiert: Es geht darum, welche Verhaltensweisen von Unternehmen bzw. der Finanzkommunikation wünschenswert sind bzw. wie IR-Abteilungen und Unternehmensführung handeln sollten. Dagegen ermöglichen die „Werttreiber, Value Links und Key Performance Indicators der Finanzkommunikation“ der DPRG eine systematisch-funktionale Betrachtungsweise und damit Analyse. Hier finden sich Ansätze für die Bewertung der Wirkungen von Finanzkommunikation. Die in den beiden anderen Studien ausgebreiteten Verhaltensmaximen und Leistungen werden in dieser Betrachtung überwiegend zum Input bzw. sind auf der Output-Ebene anzuordnen. Insofern ergänzen sich die Modelle.

Fazit: Die Beschäftigung mit den Kriterien/Werttreibern erfolgreicher Finanzkommunikation hat begonnen. Der Vergleich der Modelle und der Dialog darüber wird eine Konvergenz der Modelle in Gang setzen. Einheitliche Modelle für Werttreiber-Beziehungen und ähnliche Kriterienkataloge sind die Voraussetzung für die Herausbildung einer einheitlichen kohärenten Praxis im Bereich der Finanzkommunikation: für die Definition von Best Practices und für unternehmensübergreifendes Benchmarking.

Mehr Informationen unter http://www.jp-kom.de/news-service/0801/synopse.pdf

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[03] DIRK DEFINIERT IR NEU

Der DIRK hat seine Definition von Investor Relations neu formuliert. Dabei sind Finanz- und Wirtschaftsjournalisten erstmals explizit als Zielgruppe gennant. Die aktuelle Definition lautet nun:

Investor Relations ist eine Managementaufgabe mit dem strategischen Ziel, in der Öffentlichkeit und insbesondere am Finanzmarkt eine möglichst realistische Wahrnehmung des Unternehmens zu erreichen. Mit einer effizienten Investor Relations soll auch das Ziel, die Kapitalkosten zu optimieren, verfolgt werden.