[01] VERHALTEN UND PRÄFERENZEN DEUTSCHER AKTIONÄRE

Die neueste DAI-Studie trägt den Titel „Verhalten und Präferenzen deutscher Aktionäre – Eine Befragung von privaten und institutionellen Anlegern zum Informationsverhalten, zur Dividendenpräferenz und zur Wahrnehmung von Stimmrechten“. Sie beruht auf einer Umfrage unter 470.000 Aktionären der Deutschen Post AG. Zusätzlich wurden 1.482 institutionelle Anleger befragt. Über 36.000 Fragebögen wurden zur Ergebnisermittlung ausgewertet.

Dabei bestätigt sich im Wesentlichen das Ergebnis der ersten Studie, wonach private Anleger vornehmlich die Berichterstattung in den Medien zur Information über Anlagealternativen nutzen und weniger die originäre Unternehmenspublizität in Jahresabschluss, Zwischen- und Quartalsbericht.

Weiterhin bestätigte sich, dass die privaten Anleger wichtige Teile des Jahresabschlusses wie z.B. den Anhang wenig oder gar nicht nutzen.

Die Ergebnisse unterstreichen die hohe Bedeutung und Verantwortung, die den elektronischen und Printmedien in der Kommunikation entscheidungsrelevanter Unternehmensdaten heute zukommt. Sie macht aber auch deutlich, wie wichtig eine verbesserte ökonomische Bildung breiter Bevölkerungskreise ist.

Mehr Informationen unter http://www.dai.de/internet/dai/dai-2-0.nsf/dai_was_ist_neu.htm

[02] BIRD 2008

Das Anlegermagazin Börse Online hat zum sechsten Mal mit einem Online-Fragebogen untersucht, wie sich Privatanleger von den IR-Abteilungen der 160 großen deutschen börsennotierten AGs behandelt fühlen. Insgesamt gingen dabei rund 2.000 Einzel- bewertungen von Unternehmen ein. Im Mittelpunkt des Fragebogens standen die Glaubwürdigkeit und die Verständlichkeit der Kommunikation.

Die Deutsche Euroshop hat im vergangenen Jahr die beste Investor-Relations-Arbeit für Privatanleger in Deutschland geleistet. Das Hamburger MDAX-Unternehmen landete bei der aktuellen Leser-Umfrage zum BIRD 2008 (Beste Investor Relations Deutschland) auf Platz eins der Gesamtwertung und siegte damit bereits zum dritten Mal in Folge. Die Ränge zwei und drei im Gesamtranking belegten BASF (DAX) sowie Rheinmetall (MDAX). Insgesamt fiel die Bewertung der top-gerankten Unternehmen besser aus als bei der Umfrage im vergangenen Jahr zum BIRD 2007. Unter den Top-Ten über alle Indizes hinweg sind vier MDAX- Unternehmen sowie jeweils zwei DAX-, TecDAX- und SDAX-Mitglieder vertreten. Die Sieger der Indizes:

DAX: 1. BASF, 66,8 Punkte 2. SAP, 61,8 Punkte 3. E.ON, 57,6 Punkte

MDAX: 1. Deutsche EuroShop, 75,1 Punkte 2. Rheinmetall, 66,1 Punkte 3. Norddeutsche Affinerie, 64,8 Punkte

SDAX: 1. ElringKlinger, 64,9 Punkte 2. GfK, 64,5 Punkte 3. KWS Saat, 60,6 Punkte

TecDAX: 1. Phoenix Solar, 64,7 Punkte 2. Qiagen, 63,1 Punkte 3. SMA Solar Technologies, 57,7 Punkte

Mehr Informationen unter http://www.boerse-online.de/leseraktionen/umfragen/:BIRD-2008:Leser-w%E4hlen-die-besten-AGs/506275.html?p=1

[03] AUSSCHÜTTUNGSPOLITIK

Nach einer Januar veröffentlichten Studie „Determinanten der Ausschüttungspolitik aus der Perspektive von Unternehmen und Investment Professionals“ von Kirchhoff Consult AG (München) und des Lehrstuhls für Rechnungswesen und Controlling an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg orientiert sich die Ausschüttungspolitik am Unternehmen.

Neben den Finanzvorständen und Leitern der Abteilung Investor Relations von DAX-, MDAX-, SDAX- sowie TecDAX-Unternehmen wurden internationale Investment Professionals befragt. Die Studie zeigt, welche Faktoren bei der Ausschüttungspolitik eine Rolle spielen und welche Bedeutung die einzelnen Determinanten jeweils für Unternehmen und Investoren haben.

Das wichtigste Ergebnis der Studie ist, dass sowohl die Unternehmensseite als auch die Investment Professionals die unternehmensbezogenen Einflussfaktoren der Ausschüttungspolitik als überwiegend entscheidungsrelevant einstufen. Demgegenüber werden die makroökonomischen Determinanten als meist nicht entscheidungsrelevant eingeschätzt. Bei der branchenbezogenen Determinante „Ausschüttungspolitik der Konkurrenten“ ist die Beurteilung unterschiedlich: Während aus Perspektive der Unternehmen diese nicht entscheidungsrelevant ist, stufen sie Investment Professionals als entscheidungsrelevant ein. Aus interner Sicht sind anteilseignerorientierte Determinanten ebenfalls nicht entscheidungsrelevant. Die externe Beurteilung dieser Determinanten ist unterschiedlich und ergibt kein klares Urteil.

Die höchste Relevanz messen die Investment Professionals den liquiditätsorientierten Determinanten, d. h. dem Free Cash Flow, dem Bestand der Liquiden Mittel und dem operativen Cash Flow, sowie den Investitionen in Sach- und Finanzanlagen bei. Hingegen steht für Unternehmen neben den liquiditätsorientierten Determinanten die erfolgsorientierte Determinante Konzernjahres- überschuss an erster Stelle bei den Einflussgrößen auf die Ausschüttungspolitik.

Sowohl die Unternehmen als auch die Investment Professionals beurteilen die Dividende als die wichtigste Ausschüttungsform, gefolgt vom Aktienrückkauf und der Sonderdividende. Als bedeutendste dividendenpolitische Strategien werden aus interner und externer Perspektive eine kontinuierlich wachsende Dividendenpolitik sowie stabile Ausschüttungsquoten genannt.

Bei Betrachtung der Zeitperspektive zeigt sich, dass der Aktien- rückkauf an Bedeutung gewinnen wird. Hinsichtlich der Motive von Aktienrückkaufprogrammen ist sowohl für Unternehmen als auch für Investment Professionals die Unterbewertung des Unternehmens entscheidend. Es folgen die Motive Ausschüttung überschüssiger Liquidität, Kapitalstrukturgestaltung und positives Signalling- Instrument. Aus Unternehmenssicht wird zudem der Nutzung von eigenen Aktien als Akquisitionswährung besondere Aufmerksamkeit geschenkt, während die Investment Professionals der Verbesserung der Earnings per Share Relevanz beimessen.