Mit der Prima Medical Technologies GmbH wurde der erste kommerzielle Inkubator für Medizintechnikfirmen im BioPark Regensburg gegründet. Innovative medizinische Lösungen sollen so schneller das Leben der Patienten verbessern und die Arbeit der behandelnden Ärzte erleichtern.

Die BioPark Regensburg GmbH hat in den letzten 20 Jahren eine Vielzahl von aussichtsreichen Gründungen erlebt. Einige erfolgreiche Gründer haben nach Verkauf der entwickelten Technologie und Firma ihre Expertise über das BioPark 8 Brain-Network in andere Gründungs- oder Innovationsvorhaben im BioPark oder am Standort Regensburg eingebracht und auch selbst wieder ein weiteres Unternehmen gegründet.

Ehemalige Gründer kehren zurück

So hat auch Dr. Wolfgang Götz, ehemaliger Gründer und Geschäftsführer der BioPark Firma Transcatheter Technologies, gemeinsam mit Dipl. Kfm. Marcus Irsfeld die Prima Medical Technologies GmbH neu gegründet. Dahinter verbirgt sich ein Inkubator für Medizintechnikfirmen, der die Entwicklung neuer Medizinprodukte, deren Zulassung und Umsetzung auf internationalen Märkten zum Ziel hat. Dabei will der Inkubator mit seinen Experten allen notwendigen Stufen einer Innovation abdecken, von der Erfindung über Patentschutz, Marktanalyse, Entwicklung, Erprobung, Zulassung der Medizinprodukte sowie auch deren Finanzierung ab. Prima plant in naher Zukunft die Ausgründung mehrerer Medizintechnikunternehmen, die Medizinprodukte für die Therapie von Blutgefäßen und des Herzens, auch in Zusammenarbeit mit der OTH Regensburg und dem Klinikum der Universität Regensburg, entwickeln werden.

Weg von aufwendigen Kathetersystemen

Ein erstes Projekt ist die Venock Medical GmbH, welche sich mit Entwicklung eines Medizinproduktes zum automatisierten Verschluss von großen Punktionen der Körpervenen (z.B. Leistenvene) für Kardiologen entwickelt. Derzeit entstehen zahlreiche neue kathetergestützte Behandlungsmethoden des Gefäßsystems und des Herzens, die über eine Punktion der Leistenvene in den Körper eingeführt werden. Diese komplexeren Eingriffe erfordern aufwendige Kathetersysteme mit mehreren Arbeitskanälen, und damit verbunden große Punktionen in der Vene. Beispiele hierfür sind die kathetergestütze Reparatur und Implantation von Herzklappenprothesen. Diese neuen interventionellen Therapien werden in den kommenden Jahren zunehmend in Kliniken und kardiologischen Praxen Verwendung finden.

Bei vielen dieser kathetergestützen Verfahren wäre es möglich die Patienten noch am gleichen Tag zu entlassen, doch oftmals ist der Verschluss der Punktion in der Leiste so aufwendig, dass die Patienten mindestens sechs Stunden oder eine Nacht mit Bettruhe und Kompressionsverband im Krankenhaus verbringen. Venock will hier einen sicheren, automatisierten Verschluss der Punktion in der Leistenvene anbieten, innerhalb von 1-2 Minuten. Dadurch werden Komplikationen wie große Blutergüsse verhindert und die Patienten können kurz nach dem Eingriff wieder aufstehen und sich uneingeschränkt bewegen. Durch diesen schnellen Verschluss könnten in Zukunft zunehmend Behandlungen, die derzeit noch einen stationären Klinikaufenthalt erfordern, ambulant durchgeführt werden.

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