Die volkswirtschaftliche Bedeutung des wirtschaftlichen Mittelstands in Deutschland  wird  auf  Basis der KMU-Definition des lfM Bonn berechnet. Das legte jetzt die neuesten Zahlen zu KMUs & Co vor.

Die volkswirtschaftliche Bedeutung des wirtschaftlichen Mittelstands in Deutschland  wird  auf  Basis der KMU-Definition des lfM Bonn berechnet, da die prägenden qualitativen Merkmale des Mittelstands (Geschäftsführung, Eigentumsverhältnisse, wirtschaftliche Unabhängigkeit) aus den amtlichen Statistiken nicht ablesbar sind.



Einige Zahlen im Überblick

– Rund 3,5 Mio. Unternehmen sind kleine und mittlere Unternehmen (KMU) – das sind 99,6% aller Unternehmen der der Privatwirtschaft.
– Im Vergleich zu den KMU in den anderen EU-Staaten sind im Durchschnitt die kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland größer.
– Mit mehr als 2,2 Bio. EUR (=2.200 Mrd.) erzielten die KMU 35 % des gesamten Umsatzes in Deutschland
– Insgesamt steuern die kleinen und mittleren Un­ternehmen knapp 55% zur gesamten Netto-Wertschöpfung aller Unternehmen bei.
– In den KMU arbeiten fast 17 Mio. Mitarbeiter – das sind 58,5 % aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.
– In Betrieben mit weniger als 500 sozialversicherungspflichtigen Mitarbeitern sind rund 81,8% aller Auszubildenden beschäftigt.
– Die KMU investieren 10,6 Mrd. EUR für Forschung und Entwicklung
– Ihr Exportumsatz liegt bei mindestens 206 Mrd. EUR, das sind 17,1% des Exportumsatzes aller Unternehmen.

Wer zählt zum Mittelstand?

Das lfM Bonn definiert Mittelstand durch die Einheit von Eigentum und Leitung. Konkret bedeutet dies: In einem mittelständischen Unternehmen

– halten bis zu zwei natürliche Personen oder ihre Familienangehörigen (direkt oder indirekt) min­destens 50% der Anteile des Unternehmens,
– gehören diese natürlichen Personen der Geschäftsführung

Die Schnittmenge von mittelständischen Unternehmen/Familienunternehmen und unabhängigen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) ist sehr groß. Zugleich zählen aber auch Unternehmen mit 500 und mehr Beschäftigten oder mehr als 50 Mio. EUR Jahresumsatz zum Mittelstand/zu den Familienunternehmen, sofern sie die oben genannten Kriterien erfüllen.

Kleine und mittlere Unternehmen, die in Abhängigkeit zu einem anderen Unternehmen stehen, erfüllen hingegen die Mittelstandsdefinition nicht.

Aktuelle Zahlen

Die Anzahl der gewerblichen Existenzgründungen ist 2017 mit schätzungsweise  rund 0,9% deutlich weniger gesunken als in den Vorjahren. Zugleich sank die Zahl der Liquidationen geschätzt um rund 4,2%.

In den Familienunternehmen stehen nach Schätzungen des lfM Bonn jährlich rund 27.000 Unternehmensübergaben an. Hiervon sind etwa 400.000 Mitarbeiter jährlich betroffen.

Quelle (Daten & Grafiken): IfM;

 

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