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Strategie und Risikomanagement sind heute feste Bestandteile der Aufsichtsratstätigkeit. Problematisch sind dabei der erhöhte Aufwand sowie die häufig zu späte Einbindung in strategische Entscheidungsprozesse. Darüber hinaus wird eine mögliche von Beratungs- und Überwachungsfunktion kritisiert. Zu diesem Ergebnis kommt die 12. Aufsichtsrats-Panel-Befragung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO und der Zeitschrift „Der Aufsichtsrat“.

Etwa zwei Drittel (62%) der befragten Mandatsträger sind der Meinung, dass auf Basis des deutschen Corporate-Governance-Systems eine kontinuierliche Beratung möglich sei. Im internationalen Vergleich sieht etwa die Hälfte der Befragten (52%) das deutsche System als vorbildlich an. Dennoch sei die Beratungsfunktion noch immer zu wenig institutionalisiert.

Höchste Priorität räumten die Aufsichtsratsmitglieder eindeutig dem Themenbereich Strategie vor Planung und Risikomanagement ein. Für 80% der befragten Gremiumsmitglieder sind regelmäßige Gespräche mit dem Vorstand für eine effiziente Strategieberatung notwendig. Zudem sei eine jährliche Strategiesitzung des Aufsichtsrats wünschenswert (ca. 60%). Hierbei ist etwa die Hälfte der Befragten auch bereit externe Kompetenzen hinzuzuziehen.

Auch dem Bereich Unternehmensplanung wird, u.a. aufgrund der vom Gesetzgeber initiierten intensiveren Beschäftigung, hohe bis sehr hohe Bedeutung zugemessen. Zwar wird das Zeitmanagement in diesem Punkt bemängelt, insgesamt jedoch hält die Mehrheit der Befragten die Tätigkeit im Bereich Planung für effizient.

Das Risikomanagement wird von etwa der Hälfte der Befragten als verbesserungswürdig angesehen. Die Autoren der Studie werten dieses Ergebnis als außergewöhnlich, aufgrund des seit 15 Jahren bestehenden Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich und der Einführung des Risikofrüherkennungssystems.

2007 startete die Reihe „Aufsichtsrats-Panel“. Dieses Jahr stand das Thema „Planung, Strategie und Risikomanagement im Aufsichtsrat“ im Fokus der Befragung. In vier Abschnitten stellten sich die 50 Panelteilnehmer, die aufgrund von Mehrfachmandaten Erfahrungen aus 194 Gesellschaften repräsentieren, Fragen zum aktuellen Stand, können aber auch Wünsche bzw. Anregungen einbringen.

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