Als am Morgen die Kurse an den chinesischen Börsen in Shanghai und Shenzhen erneut um rund 7% nachgaben, suspendierte die heimische Aufsichtsbehörde in China den Handel zum zweiten Mal in diesem Jahr.

Ganze 30 Minuten dauerte der kürzeste Handelstag in der allerdings noch nicht so langen Historie der chinesischen Aktienmärkte. Auch Montag, also dem ersten Handelstag im neuen Jahr nach westlicher Zeitrechnung, brachen die Kurse um 7% ein, womit der Handelstag vorzeitig beendet war.

Damit greift ein neuer Schutzmechanismus der Chinesen. Bei einem Kursrutsch um 5% kommt es zu einer 15-minütigen Denkpause, bei 7% Minus ist allerdings Schluss für den Rest des Tages.

Die Börsen u.a. in den USA haben ähnliche Prozedere, die jedoch nach längeren Zeiten freundlicher Börsenphasen häufig wieder aufgeweicht werden. Es ist kein Zufall, dass solche Schutzmechanismen erst in Krisen re-installiert werden.

Die Hintergründe für die Malaise an den chinesischen Aktienmärkten sind mannigfach. Die Währung, der Yuan, schwächt sich zunehmend ab und fiel kürzlich auf den niedrigsten Stand gegenüber der Weltleitwährung. Mehr als eine Woche schon schwächte die chinesische Notenbank den Yuan ab, um ihrerseits die Konjunktur anzukurbeln. Nur 5% Wachstum p.a. fühlen sich in China bereits wie eine Rezession an, sagt ein Sprichwort.

Quelle: OnVista 2016
Quelle: OnVista 2016

Dazu noch der vermeintliche Wasserstoffbombentest von Nordkorea diese Woche.

Für den DAX wird mit einem Minus von ca. 2-3% zum Auftakt gerechnet, womit die Marke von 10.000 Punkten zum Test ansteht. Der Spuk könnte sich allerdings auch genauso gut wieder rasch verflüchtigen, da Hongkong und auch Tokyo lediglich 1% bzw. 1,6% im roten Bereich notieren.

Falko Bozicevic

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