RWE hat 2013 einen massiven Verlust ausgewiesen. Dafür sorgten nötige Abschreibungen auf Beteiligungen und sonstige Aktiva, die von der dramatisch veränderten Situation bei der konventionellen Energieversorgung verursacht wurden. Das Hauptproblem liegt insbesondere in der schief gelaufenen Regulierung des Energiemarktes durch die Bundesregierung. Der Ausbau erneuerbaren Energie fällt Faktor 6 stärker aus als von der Regierung ursprünglich geplant und belastet die konventionellen Energieversorger aufs Äußerste. Sogar der Weltklimarat hat der Bundesregierung falsche und sogar kontraproduktive Schritte in der Regulierung des Energiemarktes bescheinigt.

Dieses massiv veränderte Umfeld verlangt nach Anpassungen auf Seiten von RWE. Um das Unternehmen und die Ertragslage dauerhaft zu stabilisieren, sind vier konkrete Maßnahmen notwendig: Dazu zählen Effizienzverbesserungen, Veräußerungen von Unternehmensteilen, die vorrübergehende massive Kürzung von Investitionen und die Halbierung der Dividende. Der als zu hoch bezeichnete Schuldenstand soll deutlich reduziert werden und der Verschuldungsgrad innerhalb der nächsten Jahre wieder auf drei reduziert werden. Klares Ziel ist auch, wieder einen positiven free cash flow zu erzielen, d.h. mehr einzunehmen als auszugeben.

Im Rahmen dieser Restrukturierung sei es nach Ansicht von Dr. Günther so, dass Investoren pro-aktiv informiert wurden und der Dialog mit ihnen sogar intensiviert wurde.

Hier habe sich gezeigt, welch hohen Wert gute Investor Relations Arbeit hat. IR ist bei RWE mehr als nur Kapitalmarktkommunikation. IR ist vor allem ein extrem wichtiger interner Sparringspartner,  das Ohr zum Markt und auch strategischer Berater des Managements. Dazu ist IR Chef Dr. Stephan Lowis auch in einigen Feldern in Top-Managementpositionen eingebunden.

Positive Worte fand Dr. Günther vor allem für die Arbeit des DIRK, deren Präsident wiederum Dr. Lowis ist. Der Verband stelle trotz bescheidener Mittel ein tolles Leistungsspektrum zur Verfügung. Neben der als „einmalig in Europa“ bezeichneten Konferenz zählen dazu auch das Aus- und Weiterbildungsprogramm sowie das Netzwerk, das kurze Wege zu anderen IR-lern biete.

Ein Beitrag von DIRK-Vorstandsmitglied Horst Bertram.

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