Letztlich müssen endlich bei der Organisation der HV die Ländergrenzen überwunden werden. Damit meine ich nicht die sprachlichen Grenzen (dazu gibt es Simultandolmetscher), sondern eher die Anmeldung und Stimmrechtsausübung. Versuchen Sie als deutscher Aktionär mal eine Eintrittskarte zu einer HV in Luxemburg zu bekommen – ein Unding! Falls es überhaupt klappt, zahlen Sie bis zu 50 EUR für eine Eintrittskarte.

HV Magazin: Wird es möglich sein, ganz auf eine Präsenzhauptversammlung bei kleinen Gesellschaften zu verzichten?

Orlik: Ich kann nicht ausschließen, dass kleine Gesellschaften komplett ins Internet gehen. Auf der anderen Seite bin ich da ein bisschen skeptisch. Eine vernünftig aufgesetzte Internet-Hauptversammlung benötigt auch ein gewisses Budget. Ich glaube, gerade für kleine Gesellschaften ist eine Präsenz-HV kostengünstiger und weniger aufwendig zu realisieren als eine Internet-Hauptversammlung. Ich halte es eher für wahrscheinlich, dass wir eine Dualität zwischen Internet- und Präsenz-HV bei großen Gesellschaften sehen, nicht unbedingt bei den kleinen.

HV Magazin: Herr Orlik, herzlichen Dank für das interessante Gespräch!

Das Interview führte Oliver Bönig.

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