Soll heißen: Auf heftige Rückschläge muß der Börsianer immer gefaßt sein. Wer jetzt denkt, er solle seine gesamten Positionen glatt stellen und die liquiden Mittel in den Spartrumpf stecken, irrt. Ein genauer Blick auf das immer glatter werdende Parkett zeigt, daß es Ecken gibt. Frei nach dem Motto „Heute schon an morgen denken“, haben wir uns diese Ecken etwas näher angeschaut. Denn wenn es am Markt zu einer Korrektur kommt, dann dürfte sie in diesen Nischen nicht ganz so heftig ausfallen.

Eine gute Versicherung gegen einen möglichen Sturz könnte beispielsweise die Aktie der Medion AG darstellen. Das Papier hat in den vergangenen Monaten kontinuierlich zugelegt. Selbst während der „sauren-Gurken-Zeit“ im August/September 1999 verzeichnete das Papier des Lieferanten der bekannten „Aldi-PCs“ eine konstante Seitwärtsbewegung. Fundamental ist das Papier mit einem 2001er KGV von 32 und einem KUV von nur 1,5 fair bewertet. Ein hohes Rückschlagpotential ist daher nicht in Sicht. Ähnlich verhält es sich mit dem Computer- und Monitorhersteller Maxdata. Kürzlich konnte die Firma aus Marl einen Auftrag vom Bundesverteidigungsministerium über 200 Mio. DM gewinnen. Bei einem KGV von 11 für das Jahr 2001 und einem Wachstum deutlich über 20 % ist Maxdata bei Kursen um 22 Euro günstig bewertet, das Rückschlagpotential ebenfalls begrenzt. Vielmehr könnte Maxdata in den nächsten Wochen vom positiven Gesamtmarkt profitieren. Auch die MSH AG, ein führendes Systemhaus in Deutschland, kann fundamental überzeugen. Das 2001er KGV liegt, bei einem Gewinnwachstum von 30 %, bei 22. Gibt der IT-Dienstleister eine überzeugende Internet-Strategie bekannt, dann hat die Aktie weiteres Kurspotential. Aufgrund der soliden Geschäftslage dürften Rückschläge auch hier begrenzt ausfallen.

Für das Systemhaus Cenit, das sich insbesondere in den Bereichen CAD/CAE-Systeme und Office Automation etabliert hat, besteht bei einem 2001er KGV von 26 zwar wenig Kursphantasie. Nach unten ist der Wert allerdings recht gut abgesichert. Kürzlich gab das Unternehmen den Rückkauf eigener Aktien bekannt.

Als Ingenieurdienstleister profitiert die Bertrand AG vom Outsourcing in der Automobilindustrie. Bei einem 2001er KGV von 19 hat die Aktie bei einem positiven Markt Luft nach oben, da auch diese Gesellschaft Wachstumsraten von über 30 Prozent an den Tag legt.

Vielleicht ist Ihnen aufgefallen, daß die besprochenen Werte alle eines gemeinsam haben: Sie arbeiten seit einiger Zeit profitabel. Wenn die Börse ins Schleudern gerät, werden die Anleger genau diese Werte wieder verstärkt ins Visier nehmen. Denn schwarze Zahlen zählen dann wieder mehr als rosarote Versprechungen.

Die GoingPublic-Kolumne erscheint börsentäglich in Zusammenarbeit mit dpa-AFX.

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