HepaRegeniX, ein junges Biotech-Unternehmen, welches sich auf die Entwicklung neuartiger Behandlungen für Lebererkrankungen spezialisiert hat, konnte im Rahmen einer Serie A-Finanzierungsrunde neun Mio. EUR einwerben. An der Runde beteiligten sich neben den Lead-Investoren Boehringer Ingelheim Venture Fund GmbH (BIVF) und Novo Seeds auch der High-Tech Gründerfonds und coparion.

Erhalt der Repatozyten

HepaRegeniX entwickelt ein neues therapeutisches Konzept zur Behandlung von Lebererkrankungen, basierend auf einer Entdeckung von Prof. Lars Zender und seiner Forschungsgruppe am Universitätsklinikum Tübingen. In der gesunden Leber besitzen die Hepatozyten eine nahezu unbegrenzte Fähigkeit sich zu regenerieren. Diese Fähigkeit ist bei Lebererkrankungen blockiert, so dass exzessives Absterben von Hepatozyten nicht kompensiert werden kann, was letztendlich zum Verlust der Leberfunktion, oft auch zum Tod, führen kann.

Im Labor identifizierte Zender gemeinsam mit seinem Team schließlich die Mitogen-Activated Protein (MAP) Kinase Kinase (MKK4) als einen wesentlichen Regulator der Leber-Regeneration. Die Wissenschaftler entdeckten, dass die Unterdrückung der Expression des MKK4-Gens mittels kleiner RNA Moleküle die Fähigkeit zur Regenerierung der Hepatozyten in stark erkrankten Lebern wiederherstellen kann. Diese Ergebnisse ebneten anschließend den Weg für die Entwicklung von chemischen Wirkstoffen zur MKK4-Inhibierung, wie sich zeigte ein vielversprechender Ansatz zur Behandlung akuter und chronischer Lebererkrankungen. Nach Aussagen der Verantwortlich besteht nach eingehender präklinischer Charakterisierung des molekularen Wirkmechanismus der Medikamentenkandidaten das Potenzial, die Entwicklung in nicht-alkoholischer Steatohepatitis (NASH) zu beginnen.

Finanzierung bis zur klinischen Phase I

HepaRegeniX, im Jahr 2015 gegründet, erwarb schließlich die weltweiten und exklusiven Rechte zur Nutzung des entsprechenden Patentportfolios und identifizierte in Zusammenarbeit mit dem Zender-Team sowie der Arbeitsgruppe für Medizinische Chemie an der Eberhard Karls Universität Tübingen bereits die ersten chemischen MKK4-Inhibitoren.

Diese Serie-A-Finanzierung soll nun die Mittel für die laufende medizinalchemische Identifizierung sowie die präklinische Entwicklung bis zur Beantragung der Zulassung für die klinische Prüfung zur Verfügung stellen. Die erste klinische Studie zur Behandlung von akutem Leberversagen ist für das Jahr 2019 geplant.

Autor/Autorin