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Die Zeiten sind schwierig und welche Nachricht fängt heute nicht mit diesen Worten an? Die Zeiten sind aber nicht nur wegen – na, Sie wissen schon… – schwierig, denn es gibt ja gerade im LifeScience-Bereich oder auch unter anderem bei Logistikern viele Firmen, die durchaus als „Pandemie-Gewinner“ gesehen werden können. Schwierig haben es aber gerade die innovativen Biotech-Firmen, die überhaupt garnichts mit Viren, Lunge, Desinfektion und all den anderen bekannten Verdächtigen des Corona-Universums zu tun haben – zum Beispiel mit Krebs.

So hat die aus Heidelberg stammende Firma affimed zwar bereits 2014 den Börsengang an die US nasdaq absolviert, sie ist damit aber auch etwas aus dem deutschen Radar geraten, wenn nicht gerade besonders schwierige oder besonders gute Nachrichten zu vermelden gewesen sind. Aber die Nachricht von der erfolgreichen Kapitalerhöhung um gute 115 Mio US Dollar von Mitte Januar 2021 haben auch wir (fast) übersehen, und reichen dies nun hiermit nach.

Schwerpunkt Immuntherapie

Affimed, deren Hauptsitz noch immer in Heidelberg ist, hat eine Reihe von Studien mit den „Innate Cell Engagers“ AFM13, AFM24 und dem Genentech-Partner-Programm RO7297089 in der klinischen Entwicklung laufen, die auf verschiedene Krebsarten abzielen. Innate Cell-Engager sind bispezifische Antikörper mit einer tetravalenten Bindungsspezifität, die sowohl mit Krebszellen als auch mit Immunzellen des so genannten „angeborenen Immunsystems“ interagieren können. Mit dieser Methode können Zellen des angeborenen Immunsystems spezifischer auf die Tumorstelle gerichtet und zur Abtötung von Tumorzellen eingesetzt werden. Nachdem ein Programm zur Nutzung adaptiver Immunzellen gestoppt und 2018/2019 aufgrund schwerwiegender unerwünschter Ereignisse eingestellt worden war, zeigen neue klinische Daten in den letzten Jahren und Monaten, die sich auf einen verfeinerten Ansatz konzentrierten, vielversprechende Ergebnisse. Interessante Ergänzung des Teams: Arndt Schottelius kam im April 2020 als neuer CSO zu Affimed und hatte zuvor (unter anderem) eine Karriere bei Genentech und Morphosys in Martinsried durchlaufen.

Warum affimed eine niederländische N.V. werden musste, um an die nasdaq zu schlüpfen, beschreiben die Partner der Kanzlei Covington & Burling in diesem Beitrag von Dezember 2020: https://www.goingpublic.de/life-sciences/deutsche-biotechunternehmen-erobern-die-us-technologieboerse-nasdaq/

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