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Erst war es der Immobilienmarkt, nun liegt der Fokus u.a. auf der eigenen NFT-Paymentlösung HenriPay, die eine breitere Anwendung haben soll als bisherige Bezahlmodelle. Ein Gespräch mit dem Führungsteam um CEO Henri Broen und CFO Carsten Mainitz – zum erfolgreichen Börsengang am 6.10. in den Freiverkehr Düsseldorf.

GoingPublic: Herr Broen, Herr Mainitz, Herr Reichel, Herr Weber, die Henri Broen Holding ist eine Muttergesellschaft. Können Sie uns das Wichtigste zu deren Aufbau erläutern?

Broen: Unsere Gesellschaft ist eine Finanz­ und Managementholding mit Sitz in den Niederlanden. Das operative Geschäft wird über 100%ige Tochtergesellschaften ausgeübt. Ausgehend von der internationalen Immobilienprojektentwicklung haben wir begonnen, neue Standbeine hinzuzufügen.

Zwei Geschäftsfelder …

Mainitz: Das ist richtig. Zum einen ist das die Henri Broen Construction B.V., um unsere Wertschöpfungskette bei den Immo­ bilienprojekten zu erweitern. Unsere Tochtergesellschaft ist in der nachhaltigen, CO2­neutralen und vollautomatisierten Anfertigung von Stahlprofilen für Rahmenkonstruktionen für den Innenausbau tätig. Dies ist ein zunehmender Trend in der Branche mit attraktiven Margen. Zum anderen haben wir mit der Gründung der Henri Broen Investments B.V. den Grundstein für eine richtungsweisende Diversifizierung gelegt. Unser Investmentarm wird eine zentrale Rolle für die Weiterentwicklung der Gruppe spielen. Wir fokussieren uns auf den Megatrend Web 3.0.

Können Sie uns hierzu mehr erzählen?

Broen: Angetreten sind wir von Tag eins als Holding, um unter diesem Dach Geschäftsbereiche mit großem Potenzial zu realisieren. Unser Standbein Immobilien­ projektentwicklung ist in den letzten Monaten deutlich stärker geworden. Ein großer Sprung war die exklusive Partnerschaftsvereinbarung mit der Balthazar Unternehmensgruppe  im  vergangenen Dezember. Auch unsere Immobilienpartnerschaft in Marokko und die Investments in disruptive Technologien stehen für hochmargiges Wachstum in der Zukunft. Innerhalb kürzester Zeit haben wir wahn- sinnig viel erreicht.

Worum geht es bei der Partnerschaft mit Balthazar?

Reichel: Als Gründer und Alleingesellschafter der Balthazar Unternehmensgruppe haben wir in über 40 Jahren in Deutschland als Immobilienprojektentwickler großes Renommee aufgebaut. Auch wenn die Branche derzeit von manchen kritisch beäugt wird, bietet die frühe Phase der Wertschöpfungskette, in der wir tätig sind – also die Immobilien­ projektentwicklung –, große Chancen. Für uns ist das ein absoluter Käufermarkt. In den nächsten Monaten werden mit der Henri Broen Holding und deren Tochter­ gesellschaften eine Reihe renditestarker Projekte in deutschen Metropolen realisieren. Für uns ist die Partnerschaft ein Perfect Fit.

Braucht die Holding denn frisches Geld? Immerhin ist ein Börsengang kommuniziert, der in Bälde folgt.

Mainitz: Wir werden am 6. Oktober an der Börse Düsseldorf listen. Im Vorfeld führen wir eine Privatplatzierung ohne öffentliches Angebot durch. Eine Kapitalerhöhung, um unser dynamisches Wachstum zu realisieren, planen wir zu einem späteren Zeitpunkt. Das Listing soll für uns aber auch nur ein allererster Schritt sein. Innerhalb eines guten Jahres streben wir ein Upgrade in ein höheres Börsensegment an. Diese Zeit werden wir nutzen, um in allen Bereichen stark zu wachsen. Im Fokus stehen das Web 3.0 und unsere Paymentlösung HenriPay, die in wenigen Wochen mit einem Referenzprojekt von sich reden machen wird.

Also zunächst ein „Börsengang light“, wie dieser Weg heißt. Was ist das Hauptmotiv?

Mainitz: Da gibt es mehrere. Erstens schaffen wir fungible und handelbare Anteile, die sich auch als Akquisitionswährung nutzen lassen. Dies wird angesichts des Fokus unserer Geschäftsbereiche immer wieder mal wichtig sein. Zweitens ist mit einem Börsengang auch eine gesteigerte Außenwahrnehmung verbunden – die wiederum kann relevant sein beim Zugang zu Finanzierungsoptionen. Drittens kann schließlich die börsengehandelte Aktie auch als Incentivierung relevanter Beteiligter dienen.

Nun haben Sie auch Marokko für Immobilienprojekte auserkoren. Was macht Marokko so interessant?

Broen: Es geht um Diversifikation. Und auch wenn es banal klingen mag: Der Gewinn liegt im Einkauf. Den Marktzugang, den man für jedes gute Projekt benötigt, haben wir nach langer Vorarbeit auf höchster Ebene mit einem lokalen Partner erreicht. Marokko ist politisch stabil, hat gutes Wirtschaftswachstum und niedrige Inflation. Dazu kommen gut ausgebildete Arbeitskräfte und steuerliche Anreize für Investoren. Wir konzentrieren uns zunächst auf Nador, eine wachstumsstarke Region im Norden Marokkos, wo in zwei Jahren ein großer Tiefseehafen entsteht. Hier hat unser Partner ein Referenzprojekt im Auftrag des Königshauses mit nationaler und internationaler Bedeutung geschaffen. Unser Marina­Projekt umfasst ein Hotel, Apartments, Villen und Shops in einer Top­Lage direkt am Meer.

Was hat es mit dem anderen Geschäftsfeld auf sich, ergo Web 3.0?

Weber: Rückblickend kann man die Entstehung des Internets als ersten Schritt und die Entstehung von Social Media wie Facebook als zweite Entwicklungsstufe bezeichnen. Jetzt sind wir an der Schwelle einer neuen Stufe, des Web 3.0, das nicht weniger als eine Revolution darstellt. Web 3.0 umfasst Anwendungsbereiche rund um die Blockchain, virtuelle Welten und NFTs, also Tokens und digitale Assets. Beispielhafte Anwendungen finden sich derzeit in der Kunst oder schon bei Immobilien. Das Potenzial und das Marktvolumen des Web 3.0 werden von Experten noch größer eingestuft als in den vorangegangenen Phasen.

Was planen Sie konkret?

Weber: Wir werden in Kürze unsere Bezahllösung für NFTs, HenriPay, an den Markt bringen. Normalerweise muss man NFTs in irgendeiner Kryptowährung bezahlen – Wallet etc. Diese haben aber 99% der Menschen derzeit noch gar nicht. Mit HenriPay können diese Tokens mit her­ kömmlichen Bezahllösungen wie Kreditkarte oder giropay erworben werden.

Bitte? Wie begründen Sie das?

Weber: Mit unserem Ansatz schaffen wir eine breitere Akzeptanz und erwarten, schnell Marktanteile zu gewinnen. Mein Entwicklerteam und ich bringen reichhaltige Erfahrung und einen exzellenten Track Record mit. In der Vergangenheit haben wir viele verschiedene disruptive Technologielösungen entwickelt. Auch große Konzerne wie Walt Disney oder Philips zählen zum Kundenstamm. Das erste Projekt der Henri Broen Investments geht in wenigen Wochen mit Rembrandt live. Kunden können via HenriPay insgesamt 8.000 NFTs des weltbekannten Bilds „Die Nachtwache“ kaufen. Viele weitere Unternehmen, die NFTs zusammen mit HenriPay auf den Markt bringen, werden folgen.

Meine Herren – herzlichen Dank an Sie für Ihre Zeit und ausführlichen Einblicke!

Das Interview führte Falko Bozicevic.

ZU DEN PERSONEN

Henri Broen ist CEO und Carsten Mainitz CFO der Henri Broen Holding
Henri Broen und Carsten Mainitz
Foto: © Henri Broen Holding

Henri Broen ist CEO und Carsten Mainitz CFO der Henri Broen Holding

Wolfgang Reichel ist Inhaber des deutschen Immobilienentwicklers Balthazar Unternehmensgruppe
Wolfgang Reichel
Foto: © Balthazar Unternehmensgruppe

Wolfgang Reichel ist Inhaber des deutschen Immobilienentwicklers Balthazar Unternehmensgruppe

Maurice Weber ist Technologieexperte und Geschäftsführer der Henri Broen Investments, die sich auf den Megatrend Web 3.0 fokussiert.
Maurice Weber
Foto: © Henri Broen Investments

Maurice Weber ist Technologieexperte und Geschäftsführer der Henri Broen Investments, die sich auf den Megatrend Web 3.0 fokussiert.

Autor/Autorin

Falko Bozicevic

Falko Bozicevic ist Mitglied des Redaktionsteams des GoingPublic Magazins sowie verantwortlich für das Portal BondGuide.