Andreas Posavac, Global Head of ESG, M&A & Corporate Governance bei IHS Markit, resümiert: „Der globale Megatrend zur steigenden Integration on ESG und Nachhaltigkeitskriterien spiegelt sich auch in der Aktionärslandschaft Deutschlands wider. Über 80% der globalen Vermögensverwalter widmen sich verstärkt dem Thema ESG, Tendenz steigend. Es ist zu beobachten, wie Investoren aktiver auf Emittenten mit mangelhafter Corporate Governance zugehen und ihre Unternehmensbeteiligungen zur Verbesserung der Unternehmensführung einsetzen.

Die Studienergebnisse zeigen, dass vermehrt passive Fondsmanager den DAX favorisieren, besonders aus Nordamerika. In 2019 hat sich der Anteil der institutionellen Investoren wieder erhöht. Zu dieser Erhöhung haben im Gegensatz zum letzten Jahr vorrangig ETF- und passive Portfolios beigetragen. So zählen große amerikanische ETF-Fondshäuser wie BlackRock Fund Advisors (+0,4pp), Vanguard (+0,3pp) und Geode Capital Management (+0,2pp) zu den Top-Verkäufern in 2019. Die Investments deutscher Anleger sind abermals um 0,5pp gesunken. Nachdem UK-Investoren in 2018 verstärkt Gelder aus dem DAX abgezogen haben, bleibt ihr Engagement im DAX in 2019 stabil. Mit knapp 20% des institutionellen Streubesitzes im DAX bilden Investoren aus Großbritannien die zweitgrößte regionale Gruppe im Leitindex. Extra-finanzielle (ESG) Kriterien bei der Investmententscheidung und die Anwendung eigener Abstimmrichtlinien der Investoren werden im DAX zunehmend bedeutender. Auch spielen Stimmrechtsberater weiterhin eine wichtige Rolle, deren Research etwa 75% der Fondsgesellschaften nützen. Allerdings verlassen sich etwa 93% der Top 100 Investoren im DAX auf interne Richtlinien zur finalen Abstimmungsentscheidung.