Trotz gesetzlicher Frauenquote in Aufsichtsräten & Co. sind Frauen weiterhin seltener als Männer in den obersten Etagen der DAX- und großen Familienunternehmen zu finden.

Laut dem Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn sei der Anteil der männergeführten Unternehmen mit einem Umsatz über 50 Mio. EUR dreimal so hoch wie der der frauengeführten. Weiterhin tragen sie vor allem als Unternehmerin oder Führungskraft in Kleinst- oder Kleinunternehmen Verantwortung.

Ähnlicher Führungsstil

Interessant dabei: Im Führungsverhalten zeigen sich so gut wie keine Unterschiede zwischen Männern und Frauen – letzteren wird ja gerne nachgesagt, sie würden mehr wert auf soziale Aspekte legen. „Beide müssen sich der Wettbewerbsintensität im jeweiligen Markt stellen, beide müssen auf die jeweiligen ökonomischen Rahmenbedingungen reagieren. Insofern ist auch die Annahme unkorrekt, dass bei frauengeführten Unternehmen der Fokus mehr auf sozialen, ökologischen oder nachhaltigen Zielen liege“, erklärt Prof. Dr. Friederike Welter (IfM Bonn/Universität Siegen). Einzige Ausnahme: Ein höherer Anteil an Unternehmerinnen und weiblichen Führungskräften als unter den männlichen Unternehmensverantwortlichen gab bei dieser Befragung an, Arbeitsplätze schaffen oder mindestens halten zu wollen.

In Sachen Gründungsbereitschaft gibt es hingegen nach wie vor deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern – so seien für Frauen die Einstiegsbarrieren deutlich schwieriger. „Natürlich ist es für eine Frau in einer männderdominierten Kultur schwieriger, ein Unternehmen zu gründen, als in Staaten, in denen Frauen und Männer die gleichen Rechte besitzen“, so die Präsidentin des IfM Bonn.

Dagegen tragen sowohl unternehmerische Vorbilder und Netzwerke als auch eine höhere Präsenz weiblicher Führungskräfte beispielsweise in Finanzinstituten nachweislich dazu bei, dass die Interessen von Gründerinnen und Unternehmerinnen konsequenter vertreten werden.

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