Aerodynamische LKW-Studie von MAN; Foto: MAN SE

Elektronischer oder Hybridantrieb?

Umweltbilanz und Wirtschaftlichkeit sind zwei Seiten derselben Medaille. Deswegen entwickeln die deutschen Nutzfahrzeughersteller neue Antriebskonzepte. Allerdings können dabei Strategien und Konzepte aus dem Pkw-Bereich nicht eins zu eins auf das Nutzfahrzeug übertragen werden. Stichwort Elektro-Lkw: Ein herkömmlicher Lkw mit Dieselmotor ist rund um die Uhr einsatzbereit. Motor und Nebenaggregate sind gewichtsoptimiert, damit möglichst viel Zuladung möglich ist. Ein 600-Liter-Tank ist in zehn Minuten gefüllt. Bei Elektro-Lkw sind all diese Anforderungen heute nicht zu erfüllen. Allein die Kosten der Batterie würden den Anschaffungspreis vervierfachen. Die Batterie würde mindestens sieben Tonnen wiegen und die Ladungskapazität empfindlich verringern. Nach zehn Stunden Fahrt müsste der Lkw 26 Stunden aufgeladen werden. Diese Einschränkungen sind im Fernverkehr für Logistiker nicht verkraftbar.

Die Lösung für heute und die nahe Zukunft sind deshalb Hybrid-Antriebe, die insbesondere im Verteilerverkehr zum Einsatz kommen. Sie kombinieren das Beste aus beiden Welten: die ausgereifte Technik des Dieselmotors und die Emissionsfreiheit des Elektroantriebs. Der Elektromotor im Hybridfahrzeug fungiert dabei als Aufladestation bei Bergab-Fahrt oder beim Bremsen. Das Fahrzeug behält seine gewohnte Ladekapazität und Reichweite und reduziert mit dem Elektromotor CO2 und den Lärm, ohne dass die Kosten für den Spediteur explodieren. Schon heute sind Hybrid-Lkw für den Verteilerverkehr erhältlich, die im Vergleich zu einem herkömmlichen Antrieb etwa 10 bis 15% weniger Diesel brauchen.

Ausblick

Der CO2-effiziente Lkw wird auch in Zukunft den Löwenanteil der Gütertransporte in Deutschland schultern. Ein 40-Tonner im Fernverkehr verbraucht heute im Durchschnitt nur noch rund 30 Liter auf 100 Kilometer. Pro Tonne Ladegewicht liegt der Verbrauch damit bei nur einem Liter je 100 Kilometer. Der Ein-Liter-Lkw ist heute schon Realität. Die deutschen Nutzfahrzeughersteller haben die CO2-Bilanz ihrer Lkw entscheidend verbessert.

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