Zhang Yu, CEO von Kinghero, konnte die Fragen der Investorengruppe leider nur unzureichend beantworten.

Beseelt vom historischen 4:0-Sieg der Bayern, den einige Reiseteilnehmer von 2.45 bis 4.30 Uhr hiesiger (Xiamen-)Zeit verfolgten, ging es am 5. Tag der Reise bei heißem, schwülem Wetter gleich am Vormittag zum Bekleidungshersteller Kinghero (ISIN DE000A0XFMW8, KH6), eine gute Autostunde entfernt von Xiamen. Ein besonders delikater Besuch, weil erst am 17. April von zwei deutschen Researchhäusern mangels verfügbarer Informationen zum Geschäftsjahr 2012 die Coverage eingestellt worden war. Die Kinghero AG ist die deutsche Holding-Gesellschaft eines stark wachsenden chinesischen Bekleidungsherstellers und Designers mit einer in China führenden Fashion-Marke.

Informationslage weiter unklar
Leider konnte auch die deutsche Investorengruppe kein Licht ins Dunkel bringen und es wurde bis auf die eindrucksvolle Modenschau, die den Teilnehmern geboten wurde, ein eher trauriges Kapitel unserer Reise aufgeschlagen. Mit „Nichts genaues weiß man nicht“ könnte man die Fragerunde mit Kinghero-Chef Zhang Yu und dem englisch sprechenden CFO Bian Jiong am besten umschreiben. Das Management konnte im Prinzip nur allgemeine Fragen beantworten. Als Hauptproblem wurde uns vermittelt, dass der Prozess der Abstimmung, Diskussion und Prüfung des Jahresabschlusses 2012 durch die Wirtschaftsprüfer von Grant Thornton immer noch nicht abgeschlossen sei und man deshalb selbst keine belastbaren Daten in Händen halte.

Neben einer Herrenkollektion ist Kinghero seit 2007 auch mit einer Damenkollektion auf dem Markt vertreten. Foto: Kinghero

Modenschau und mehr
Glanz vermittelten beim Besuch der Kinghero AG nur die Models, die uns zum Abschluss mit der Vorführung der eigenen Designerlinie eine 20-minütige, wirklich beeindruckende Show boten. Während vor allem die männlichen Teilnehmer begeistert waren, blieb bei manchem auch die Skepsis über die Vermarktbarkeit der Design-Eigenmarke. „Auch wenn die Mode an sich überzeugt, scheinen mir die Verkaufspreise in China zu hoch für die ‚neuen‘ Konsumentenschichten, dagegen der Wettbewerb mit westlichen Marken durchaus gefährlich“, so Eva Helminger von der Vermögensverwaltung Dr. Bost & Compagnon.

Kein King, kein Hero…
Fazit: Kein King, kein Hero und geglänzt haben vor allem die Models… Wir verließen das Unternehmen am frühen Nachmittag und freuen uns nach der kleinen Enttäuschung über die mangelnde Klarheit nun auf Teil 5 der Reise, die Ultrasonic AG. Hier stehen noch am Nachmittag der Besuch der neuen Schuh-Manufaktor sowie eine ausführliche Unternehmenspräsentation an.

Lesen Sie hier die weiteren Teile der China-Investorenreise:

Teil 1: Youbisheng Green Paper
Teil 2: United Power Technology
Teil 3: Haikui Seafood
Teil 4: Kinghero
Teil 5: Ultrasonic
Teil 6: Ming Le Sports
Teil 7: AT&S

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