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Liberty Steel will Thyssenkrupps Stahlsparte kaufen. Der Konzern allerdings schein andere Pläne zu haben. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg prüft Thyssenkrupp statt des Verkaufs eine Abspaltung der Sparte mit anschließendem Börsengang.

Die Anleger reagierten erfreut auf die Gerüchte. Thyssenkrupp setzte sich gestern Abend an die Spitze der MDAX-Konzerne, die Aktie stieg um bis zu 8% auf 9,95 EUR.

Laut den Insiderinformationen, auf die Bloomberg sich beruft, hat der Thyssenkrupp-Aufsichtsrat die Führungsriege des Konzerns aufgefordert, Alternativen zum Verkauf an Liberty Steel zu suchen. Auch Großaktionäre und Gewerkschafter hatten hinsichtlich des Verkaufs bereits Bedenken angemeldet. Die IG Metall warnt vor einem Ausverkauf im Falle einer Übernahme durch den britischen Konzern.

Mit einem Börsengang wären aber nicht auf einen Schlag alle Probleme des klammen Konzerns gelöst: Die Abspaltung der Stahlsparte könnte nur erfolgen, indem Thyssenkrupp eine Mehrheit abgibt, um den Bereich aus den eigenen Büchern zu tilgen. Zudem müssten über den Gang aufs Parkett eine Menge frisches Kapital eingesammelt werden – nur dann sind die nötigen Mittel in der Kasse, um Zukunftsthemen wie den Umbau hin zu klimafreundlicher Produktion in die Hand zu nehmen. Und auch im Falle eines Börsengangs wird eine Sanierung und damit ein Stellenabbau unausweichlich bleiben – das dürfte der IG Metall ebenso wenig gefallen wie der Verkauf an Liberty Steel.

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GoingPublic Redaktion / iab