Der Berliner Kabelanbieter Tele Columbus möchte seinen Wertpapierprospekt wie geplant Ende der Woche veröffentlicht, wissen mehrere Insider, die mit dem geplanten Börsengang vertraut sind. Ab Beginn nächster Woche könnten Anleger die Tele-Columbus-Aktien dann zeichnen. Die Emission soll bis zu 500 Mio. EUR schwer werden.

Das Unternehmen gehört mehreren Banken und Hedgefonds, die günstig bei Tele Columbus eingestiegen waren. Der Kabelanbieter ist überwiegend im ostdeutschen Raum vertreten und versorgt derzeit 1,7 Mio. Haushalte mit dem Kabelnetzangebot, dazu gehören Kabelfernsehen, Internet und Telefon. Im ersten Halbjahr stieg der Umsatz des Unternehmens im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4% auf 107 Mio. EUR.

Ungewissheit über weitere Börsengänge

Nach den eher enttäuschenden IPOs von Rocket Internet und Zalando Anfang Oktober stehen jedoch weitere geplante Börsengänge auf Messers Schneide, so auch der von Scout24. Der Internetportalbetreiber, zu dem u.a. die Portale ImmobilienScout24 und AutoScout24 gehören, wollte eigentlich noch in der letzten Woche Details zum IPO mitteilen.

Mitte September hatte Scout24 bekannt gegeben, dass es „gemeinsam mit ihren Gesellschaftern einen möglichen Börsengang des Unternehmens prüfe.“ Weiter hieß es in der Pressemitteilung vom 17.September: „ Zum jetzigen Zeitpunkt wurde aber darüber noch keine Entscheidung getroffen.“

Erst letzten Donnerstag hatten Medien berichtet, dass der angepeilte Börsengang des Internetportals im Herbst an der Korrektur der Märkte scheitern könnte. So sollte die Ankündigung des Börsengangs von Scout am Donnerstag kommen. Das Marktumfeld sei dafür jedoch aktuell bereits wieder zu schlecht, meinten mit dem Vorhaben vertraute Informanten laut Wall Street Journal.

Ende 2013 hatten der US-amerikanischen Private Equity-Investor Helmann & Friedmann zusammen mit Blackstone 70% der Scout24-Gruppe für insgesamt 1,5 Mrd. EUR von der Deutschen Telekom gekauft, die mit 30% beteiligt blieb.

 

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