Viele Unternehmen müssen in Englisch rapportieren. Braucht man da wirklich professionelle Hilfe?

Müller: Ja, denn der eine gut in Englisch versierte Mitarbeiter in jedem Unternehmen, der reicht nicht aus für juristische Fachansprüche. Tatsächlich ist Deutsch-Englisch die am meisten über lingoking gebuchte Sprachvariante. Fehler in offiziellen Dokumenten können sehr teuer werden oder hohe Folgekosten nach sich ziehen, gerade bei Fachthemen. Das müssen nicht nur Unternehmensberichte sein, denken Sie auch an Bauanleitungen oder dergleichen.

Guter Punkt – wer haftet denn bei Fehlern in Übersetzungen?

Mahler: Die Übersetzer sind sämtlich versichert. Da muss deren Versicherung greifen.

Englisch ist eine Sache, heute benötigt man aber oft schon Übersetzungen in Chinesisch – das kann man dann in der Regel selbst nicht mehr nachkontrollieren. Was macht man da?

Mahler: Man lässt einen zweiten Muttersprachler die Texte des ersten Übersetzers kontrollieren. Das ist aber praktisch überall Standard auf professioneller Ebene – geregelt durch eine DIN-Norm.

Was ist die hauptsächliche Herausforderung, wenn Unternehmen auch in Englisch berichten müssen?

Müller: Jemand, der Profi für englische Finanzberichte ist, muss nicht automatisch ein guter Ersteller eines deutschen Finanzberichts sein, und umgekehrt. Eine wörtliche Übersetzung ist zudem nicht immer erste Wahl. Die Herausforderung ist also, die kulturellen, fachlichen und sprachlichen Besonderheiten gleichermaßen zu berücksichtigen und zu vereinen.

Welche Innovationen auf diesem interessanten Gebiet können Sie sich für die Zukunft vorstellen?

Mahler: Unsere Branche ist insgesamt betrachtet immer noch recht konservativ unterwegs. In der Regel steht die Agentur im Vordergrund, über die Sie dann einen Dolmetscher oder ein Team buchen können. Über Marktplätze wie 99Designs oder Uber bucht man schließlich seinen Designer bzw. Chauffeur auch direkt. Das ist kostengünstiger und transparenter.

Herr Mahler, Herr Müller, ganz herzlichen Dank für das interessante Gespräch.

Das Interview führte Falko Bozicevic und erschien zuerst im GoingPublic Magazin Special „Geschäfstberichte & Trends 2015/16“

Zu den Interviewpartnern:

Nils Mahler und Timo Müller sind Gründer und Geschäftsführer von lingoking.  Müller ist für den Bereich Operations & Strategy verantwortlich, Mahler koordiniert und leitet die Bereiche Marketing und Sales.

 

 

 

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