Bei einzelnen Unternehmen erreicht der Goodwill zwischenzeitlich sogar die Hälfte des Gesamtvermögens (z. B. SAP: 55%, Fresenius Medical Care: 51%) und diese zählen auch zu den Branchen mit dem höchsten Goodwillanteil.

„Ursächlich für die hohen Quoten sind die hohe Akquisitionstätigkeit und auch die vergleichsweise geringe Vermögensintensität des Geschäftsmodells“, erläutert Paulus.

Abschreibungen beim Goodwill in Deutschland. Quelle: Duff & Phelps
Abschreibungen beim Goodwill in Deutschland. Quelle: Duff & Phelps

Bezogen auf das bilanzielle Eigenkapital ist erkennbar, dass der Goodwill das Eigenkapital teils deutlich übersteigt, z.B. bei Pro7Sat1 mit 176% oder bei RWE mit 135%. Bei einigen Unternehmen erklärt sich dies auch über eine vergleichsweise schwache Eigenkapitalbasis: Etwaige Abschreibungen des Goodwill würden dort sehr schnell in erheblichem Umfang das Eigenkapital aufzehren.

Hinsichtlich der Indizes fällt auf, dass neben Unternehmen im DAX besonders auch  SDAX-Werte hohe Abschreibungsquoten aufwiesen – auch hier seien extreme Ereignisse einzelner Unternehmen die Ursache.

Ausblick:
Globale wirtschaftspolitische Krisen, sowie disruptive Technologien und ein Wandel hin zur digitalen Gesellschaft  (Stickwort: FinTech oder Industrie 4.0) stellen ein erhöhtes Bedrohungspotenzial für verschiedene Branchen dar. Demnach könne man laut Duff & Phelps künftig mit Goodwillabschreibungen in einer materiellen Größenordnung rechnen.

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