Kommentar von Andrew Milligan, Leiter globale Strategie bei Aberdeen Standard Investments, über den aktuellen Kursrückgang an den Finanzmärkten – er warnt dabei vor allem vor vorschnellen Reaktionen und Panikmache:

Es ist wichtig sich daran zu erinnern, dass es nur eine Frage der Zeit war, bevor diese Art von Kurskorrektur eintreten würde. Es war für zu lange Zeit totenstill an den Finanzmärkten und das konnte so nicht bleiben.Was wir jetzt erleben, sind Gewinnmitnahmen getrieben von Überbewertungen und von Befürchtungen im Hinblick auf eine höhere Inflation, deren Wurzeln unter anderem in den USA liegen. Die Frage ist jetzt, wo und wann die Marktkorrektur stoppen wird – und niemand sollte den Eindruck erwecken, hierauf eine Antwort zu haben. Die Situation wird einige Investoren überfordern. Sie werden unter erzwungenen Abverkäufen zu leiden haben. Aber schlussendlich werden die Fundamentaldaten wieder Bedeutung erlangen.

Investoren sollten sich in den kommenden Tagen und Wochen daher durch die Höhe von Unternehmensgewinnen, Dividenden sowie Aktienrückkäufen, welche durch das hohe Niveau an Unternehmensbargeld möglich sind, bestärken lassen. Die Inflation wird wahrscheinlich in den kommenden Monaten anziehen, aber nicht dramatisch zulegen. Falls es den Investoren gelingt, sich mit diesem Ausblick anzufreunden, sollte dies ausreichen, um sich dem Ausverkauf entgegenzustemmen und eine Markterholung zu bewirken. Das Schlimmste, was man jetzt tun könnte, ist in Kurzschlussreaktionen zu verfallen.

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