Das Berliner Start-up Newsenselab GmbH arbeitet an einer Welt ohne Kopfschmerzen und setzt dabei auf eine digitale Lösung: Die Smartphone App M-sense. Mehr als 240.000 Migräne- und Kopfschmerz-Betroffene haben M-sense bereits heruntergeladen, um Kopfschmerzattacken, Symptome und Auslöser zu verfolgen und Therapiemethoden in Anspruch zu nehmen.

Im November konnte das Start-up neben den bestehenden Investoren High-Tech Gründerfonds und Think.Health, auch die  Noaber Foundation und den VC Fonds Technologie Berlin von seinem Konzept überzeugen. Durch eine Investition im siebenstelligen Bereich kann die Weiterentwicklung des Produkts nun gemäß den neuen MDR-Richtlinien umgesetzt und die Grundlage für eine Aufnahme in den Leistungskatalog der Krankenkassen geschaffen werden, so das Unternehmen.

App bald auf Rezept?

Ziel des Unternehmens und seiner Investoren ist es, dass die App M-sense im Rahmen des Digitale Versorgung Gesetzes (DVG), welches 2020 in Kraft treten wird, in die geregelte Kostenerstattung der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen wird, Betroffene die App also auf Rezept erhalten können. In diesem Kontext will das Start-up nach eigenen Angaben zusätzlich zu der klinischen Studie SMARTGEM (Smartphone-gestützte Migränetherapie) weitere Studien im Rahmen des Fast Track nach DVG durchführen, um die Effektivität des Konzepts zu demonstrieren. Bisherige Datenanalysen seien positiv: Es wurde gezeigt, dass Betroffene durch die regelmäßige Nutzung der App ihre Kopfschmerztage um 38% reduzieren können.

Geführt wird Newsenselab von Gesundheitsökonom Florian Körber und dem Physiker und Migräneforscher Markus Dahlem. Das Unternehmen wurde im Januar 2016 gegründet und hat heute über 20 Mitarbeiter.

Autor/Autorin

Holger Garbs ist seit 2008 als Redakteur für die GoingPublic Media AG tätig. Er schreibt für die Plattform Life Sciences und die Unternehmeredition.