Im Visier der Justiz – Investoren warfen Travel24-Anteile daraufhin reihenweise aus dem Depot. Quelle: Panthermedia/Roland Maier

Einen Kurssturz von zwischenzeitlich über 42 Punkten auf nur noch 56% hatten kürzlich die Inhaber der 25 Mio.-EUR-Anleihe der Travel24.com AG zu verkraften. Hintergrund war die in der Vorwoche stattgefundene Durchsuchung der Unister-Geschäftsräume. Die Ermittlungsbehörden werfen der Betreibergesellschaft von Travel24 unerlaubte Versicherungsgeschäfte und Steuerhinterziehung vor. In der Folge rückte auch Travel24 in den Fokus der Ermittlungen. Die Dresdner Staatsanwaltschaft habe daraufhin Ermittlungsverfahren gegen die Vorstände sowie den Aufsichtsratsvorsitzenden der Gesellschaft eingeleitet und den Vorsitzenden des Kontrollgremiums sowie ein Vorstandsmitglied in Untersuchungshaft genommen. Die Vorwürfe lauten auf Verdacht auf Steuerhinterziehung sowie Verstöße gegen das Versicherungsaufsichtsgesetz. Eine von Travel24 veröffentlichte Stellungnahme, in der die Online-Reiseagentur eine von ihr angebotene Dienstleistung als Nebenleistung deklariert und nicht wie von Staatsanwaltschaft und BaFin als Versicherungsleistung einstuft, sei mittlerweile zurückgezogen worden. Ob und gegebenenfalls inwieweit die laufenden Ermittlungen den Schuldendienst der ausstehenden Travel24-Anleihe stören werden, ist bislang noch unklar.

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