Deutsche Börse gibt Startschuss für den Prime Standard für Anleihen. Foto: PantherMedia / Stefan Schurr

Die Deutsche Börse AG eröffnet den Prime Standard für Unternehmensanleihen mit der ersten Anleiheemission überhaupt im neu geschaffenen Premiumsegment.

Der Prime Standard für Anleihen, der als eine Erweiterung des bereits im Vorjahr eingeführten Entry Standards für Anleihen gilt, richtet sich in erster Linie an größere börsen- und nicht-börsennotierte Unternehmen, die Anleiheemissionen im Volumen von über 100 Mio. EUR platzieren wollen. Dabei soll neben der gezielten Ansprache einer breiteren Investorenklientel insbesondere Privatanlegern ein höherer Stellenwert bei der Zeichnung eingeräumt werden. Die Mindeststückelung der Wertpapiere beläuft sich dementsprechend auf die üblichen 1.000 EUR. Mit der Zulassung zum Prime Standard verpflichten sich die Emittenten zudem zur Einhaltung höherer Transparenzanforderungen und umfangreicher Folgepflichten wie z.B. eine laufende und zeitnahe Finanzberichterstattung, die Veröffentlichung und jährliche Neuermittlung von Unternehmenskennzahlen auf Grundlage der „DVFA-Mindeststandards für Bondkommunikation“, die Übermittlung eines gültigen Unternehmens- oder Anleiheratings oder die Durchführung einer jährlichen Informationsveranstaltung für Bond-Investoren und Analysten.

Die erste handelbare Emission im neuen Anleihensegment hat ein Volumen von 600 Mio. EUR und ist mit einem jährlichen Kupon von 2,375% ausgestattet. Die Laufzeit beträgt 10 Jahre. Als Joint-Bookrunner fungierte ein Bankenkonsortium um BNP Paribas, Citigroup und Deutsche Bank. Die Anleihegelder dienen dem Frankfurter Börsenbetreiber im Wesentlichen zur Umfinanzierung eines Teils der ausstehenden Konzernverbindlichkeiten.

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