Wincor Nixdorf gab heute erstmals offiziell seine Börsenpläne bekannt. Das Unternehmen fertigt Automaten für Banken, Handel, Hotellerie, Verkehr und öffentliche Einrichtungen. Kerngeschäft sind Geldautomaten, von denen pro Jahr ca. 20.000 Stück produziert werden sowie Kassensysteme. Hauptabnehmer sind Handel und Banken – zwei Branchen, die in den letzten Jahren mit niedrigen Gewinnmargen bzw. Restrukturierungen zu kämpfen hatten. Dennoch konnte Wincor Nixdorf die Ergebnisse in allen Geschäftsbereichen steigern; das Wachstum des Vorsteuerergebnisses betrug im letzten Geschäftsjahr 18%. Möglich wurde dies u.a. durch eine konsequente Internationalisierungsstrategie und den Ausbau des Dienstleistungs- und Lösungsgeschäftes.

Auch das Mitarbeiterwachstum (4.983 zum 30.9.2003, +7,9 % im Vgl. zum Vorjahr) erfolge vor allem durch Neueinstellungen im Ausland. Aber auch im Deutschlandgeschäft ist selbst in der Sparte Handel seit ca. einem Jahr wieder eine verstärkte Investitionstätigkeit zu beobachten. Dennoch ist bei einem insgesamt nur moderat wachsenden Marktsegment Wachstum nur zu Lasten der Mitbewerber zu erreichen. Nach aktuellen Studien (Marktforschungsunternehmen Clarendon Reports Ltd, UK) konnte Wincor Nixdorf bei Kassensystemen für Handel und Hotellerie in Europa die Marktführerschaft übernehmen; weltweit befindet sich das Unternehmen nach den Mitbewerbern IBM und NCR auf dem dritten Platz.

Im Geschäftsjahr 2002/03 erzielte Wincor Nixdorf einen Umsatz von 1,44 Mrd. Euro und erwirtschaftete dabei ein EBITA von 104 Mio. Euro. In Finanzkreisen wird der Unternehmenswert auf etwa 1 Mrd. Euro geschätzt.

Die Beteiligungsgesellschaften Kohlberg Kravis Roberts & Co. Und Goldman Sachs Capital Partners wollen beim IPO ihren Anteil verringern, wie Wincor Nixdorf mitteilte. Zudem ist auch eine Kapitalerhöhung geplant, die die Eigenkapitalbasis stärken und zur Rückführung von Verbindlichkeiten verwendet werden soll.

Eine ausführliche Analyse zu Wincor Nixdorf ist auch im GoingPublic Magazin 4/2004, S. 32 und 33 zu finden.

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