IPO im Fokus: Erlebnis Akademie AG

Geschäftszahlen
Fast 1 Mio. Besucher lockten 2014 die Baumwipfelpfade der Erlebnis Akademie an. Dadurch kletterte der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 34% auf 5,8 Mio. EUR. Das EBIT wuchs um 28% auf gut 0,4 Mio. EUR. Der operative Cashflow verfünffachte sich 0,4 auf 2 Mio. EUR. Die Eigenkapitalquote der Gesellschaft lag Ende 2014 bei 41%. Im laufenden Geschäftsjahr rechnet das Management mit einem Umsatz von 6,5 Mio. EUR sowie einem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 25.000 EUR.

Mittelverwendung
Das Unternehmen will mittelfristig erreichen, seinen Bestand an Naturerlebnis-Einrichtungen in Europa auf 10 bis 12 zu erhöhen und zusätzlich einen großen Naturerlebnispark zu errichten: „Wir sind ein Wachstumsunternehmen und wollen mit den Finanzmitteln aus dem Börsengang nochmals an Dynamik zulegen“, betont Finanzvorstand Christoph Blaß. Konkret sollen neue Baumwipfelpfade im Saarland (Saarschleife), in Johannisbad (Tschechien) und bei Valkenburg in den Niederlanden finanziert werden. „Bis 2018 planen wir ein Umsatzwachstum von etwa 16% pro Jahr – ohne die gute Ertragsentwicklung aus dem Blick zu verlieren.“ Das habe bereits rund 90 Investoren überzeugt. „Wir wollen jetzt einem noch größeren Anlegerkreis die Möglichkeit bieten, ökonomisch und ökologisch sinnvoll zu investieren und damit auch einen Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit der Natur zu leisten“, so Blaß.

Fazit
Mit seinen Baumwipfelpfaden hat die Erlebnis Akademie einen interessanten Nischenmarkt entdeckt, der noch weitgehend konkurrenzlos ist. Das Unternehmen ist ordentlich gewachsen und bereits profitabel. Positiv ist zudem, dass mittelfristig eine Dividende in Aussicht gestellt wird. Allerdings ist das Wachstumspotenzial nicht überbordend, auch könnten finanzstarke Konzerne das Geschäftsmodell nachahmen. Und bei Nettoerlösen von 4,7 Mio. EUR stellt sich die Frage, ob das für die drei geplanten Projekte wirklich reichen wird. Von Nachteil ist, dass sich die kleinen Alteigentümer nicht zu einer Lock-up-Periode verpflichtet haben.

Thomas Müncher