Geschäftszahlen
MyBucks schreibt seit zwei Jahren schwarze Zahlen. Im Geschäftsjahr 2014/15 (Abschluss 30. Juni) kletterte der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um fast 150% auf 31,3 Mio. EUR. Der operative Gewinn stieg von 4,6 auf 11,1 Mio. EUR, der Nettogewinn nahm von 2,2 auf 3,3 Mio. EUR zu. Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2015/2016 erzielte das Unternehmen Erlöse von knapp 21 Mio. EUR. Unter dem Strich wurde ein Plus von 2,5 Mio. EUR erwirtschaftet.

Ende Dezember 2015 hatte der Finanzdienstleister Kredite über 44 Mio. EUR vergeben. Kurzfristige Darlehen ordern Afrikaner meistens nur in Notfällen. Mit längerfristigen Krediten bis maximal fünf Jahre finanzieren sie das Schulgeld ihrer Kinder. Die durchschnittliche Höhe beträgt umgerechnet 230 EUR. Die Kredite sind allerdings nicht billig: Bis zu 70% pro Jahr müssen Kunden für Zinsen und Gebühren bezahlen. Allerdings laufen viele Darlehen auch kürzer. Ein Knackpunkt des Geschäftsmodells: Die Ausfallrate ist höher als bei klassischen Banken, derzeit liegt sie bei knapp 7,5 %.

Mittelverwendung
Mit den Erlösen aus dem Börsengang soll die weitere Expansion finanziert werden. „Wir wollen unser hochskalierbares Geschäftsmodell in weiteren Ländern Afrikas und Europas einführen und so unserem Ziel näherkommen, ein Global Player zu werden“, kündigt van Niekerk an. Außerdem ist mit dem Geld die Übernahme von Banken der Opportunity International Inc. geplant – einer panafrikanischen Finanzgruppe aus den USA.

Fazit
200 Mio. Afrikaner werden in den kommenden fünf Jahren erstmals ein Smartphone mit Internet-Zugang haben. Vielen davon fehlt der Zugang zu einer Bankfiliale. Dieser Gruppe will MyBucks neben Krediten auch Versicherungen und Sparprodukte verkaufen. Das Unternehmen ist aber beim Mobile-Banking kein großer Player, da es bisher nur eine Banklizenz für Simbabwe gibt. Und fraglich ist, ob das hohe Wachstum anhalten wird, da für die Kleinkredite durchschnittliche Gebühren von 50% verlangt werden – der Markt für Mobile Payments ist weltweit hart umkämpft. Positiv ist, dass die Altaktionäre in den ersten 18 Monaten nach dem IPO keine Aktien verkaufen wollen. Der Ausgabepreis sollte eher im unteren Bereich der Spanne liegen, damit die Bewertung nicht zu hoch ist.

MyBucks S.A. Emissionsparameter
WKN A2AJLT
Zeichnungsfrist 13. bis 24. Mai
Erstnotiz 27. Mai
Preisspanne 13,50 bis 16,50 EUR
MarketCap 162 bis 198 Mio. EUR
Marktsegment Frankfurt/Main (General Standard)
Emissionsprospekt ja
Emissionsvolumen 31 bis 38 Mio. EUR
Konsortium Hauck & Aufhäuser ( Sole Global Coordinator, Sole Bookrunner)
Free Float max. 18,7 %

 

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