Bildnachweis: KATEK, KATEK Daniel Hoelter.

Management und Anteilseigner

Rainer Koppitz

Katek-CEO Koppitz hat das Unternehmen mitgegründet. Zuvor war er mehrere Jahre für Dell tätig, außerdem zunächst CEO und später Aufsichtsratsvorsitzender der NFON AG. CFO der Katek Group ist Dr. Johannes Fues. Er ist zudem Director Asset Management & Operations bei der Primepulse SE.

Damit ist man bei den Anteilseignern des Elektronikentwicklers: Primepulse hat Katek mitgegründet und hält heute gemeinsam mit dem Investor grosso tec AG 91% der Anteile. Das Management hält weitere 4,5% und wird keine Aktien verkaufen. Die Hauptaktionäre werden nur zur Bereitstellung der Mehrzuteilungsoption Aktien verkaufen.

Die Primepulse SE ist eine Holding, die in vielversprechende Firmen mit Technologiefokus investiert. Katek ist die größte Beteiligung des Investors. Das erste IPO einer Primepulse-Tochter verlief leider holprig: 2018 ging die Stemmer Imaging AG im Scale-Segment an die Frankfurter Börse. Das Emissionsvolumen lag bei mehr als 100 Mio. EUR, der Emissionspreis der Aktien bei 34 EUR. Im Anschluss stürzte der Kurs um 70% ab, das Low der Papiere lag bei 10 EUR. Immerhin konnte sich die Aktie inzwischen zumindest erholen: Aktuell steht Stemmer Imaging bei 25,70 EUR.

Für die Mitglieder des Managements sowie die Hauptaktionäre gilt im Hinblick auf ihre sämtlichen Aktien eine Lock-up-Periode von zwölf Monaten.

Marktumfeld und Mittelverwendung

Katek will sich von Wettbewerbern absetzen: Das Unternehmen vereint 2600 Elektronikexperten, ist Dienstleister für Blue Chip-Kunden und profitiert von der Loyalität der Nutzer. 93% der Erlöse 2020 wurden durch Transaktionen mit Stammkunden erwirtschaftet.

Die Gruppe will noch weiterwachsen. Die Mittel aus dem IPO sollen zum einen in weitere Marketing-Maßnahmen fließen. „Wir haben bereits Referenzen, Lösungen und Produkte. Diese wollen wir stärker vermarkten“, erklärt Koppitz. Zudem möchte Katek den bisher stark fragmentierten Markt der Elektronikanbieter konsolidieren und weitere Marktteilnehmer übernehmen. Die Gruppe will sich zum Elektronikpartner der europäischen Industrie entwickeln und ihren Kunden ermöglichen, alle Lösungen und Produkte aus einer Hand zu erhalten.

Inzwischen ist Katek in Deutschland hinter Zollner die Nummer zwei im Segment der Elektronikentwickler – mit 5% Marktanteil. Zollner hat 12% Marktanteil, auf Platz drei folgt die TQ Group mit 4%.

Fazit

„Seit Gründung sind wir in jedem Quartal EBITDA-positiv. Man muss nicht jede Menge Geld verbrennen, um zu wachsen“, sagt Katek-Chef Koppitz. Damit spricht er bereits den Vorteil seines Unternehmens an. Die Gruppe ist profitabel. Dazu kommt ein kontinuierliches Wachstum in beachtlichem Maß. Zudem entwickelt sich das Marktumfeld dynamisch und wird sich künftig noch vergrößern.

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Wenn es Katek gelingt, den Markt durch Übernahmen zu konsolidieren, kann sich das Unternehmen wie angekündigt tatsächlich zum Elektronikpartner der gesamten europäischen Industrie entwickeln. Zwar hat Zollner aktuell noch 7 Prozentpunkte mehr Marktanteil, allerdings tummeln sich insgesamt 1900 Unternehmen allein in Deutschland im Elektronikbereich – gezielte Übernahmen können die Gewichte schnell entscheidend verschieben.

Große Kunden sollten der Firma auch künftig stabile Einkünfte bescheren – und nicht nur im Bereich E-Mobility gilt: Da geht noch was. Auch die anderen Geschäftsfelder von Katek sind Märkte, die ihr Potenzial erst in den nächsten Jahren und Jahrzehnten voll ausschöpfen werden.

Auf diesen Wachstumssprung zählt Katek. Denn heute ist das Unternehmen schon profitabel, eine EBITDA-Marge von 5% ist allerdings noch kein Wert, der Rückschläge verkraften kann. Katek ist ein IPO, das sich für Investoren lohnt, wenn das Unternehmen sein Versprechen auf die Zukunft erfüllen kann. Gelingt der Sprung an die Marktspitze und das immense angepeilte Wachstum inklusive weiterer Steigerung der Profitabilität ist die Katek SE ein attraktives Investment, das sich auszahlen sollte.

Autor/Autorin

Isabella-Alessa Bauer