Geschäftszahlen

Im Geschäftsjahr 2017 stieg der Umsatz um rund 13 % auf 275,7 Mio. EUR, im Jahr davor nur um etwa 4 %. Grund für das geringe Wachstum war laut Appelhoff der Umbau der Technologieplattform, die deutlich schlanker und effizienter gemacht wurde. Nun will Home24 die Früchte dieser Investitionen ernten. Im ersten Quartal 2018 war bereits ein Aufwärtstrend erkennbar: Die Erlöse verbesserten sich um 30% auf 84,5 Mio. EUR.

 

 

Home24 SE – Zahlen und Bewertung
2016 2017 2018e 2019e
Umsatz *) 244 276 331 430
Nettoergebnis *) -60,3 -49,2 -45,2 -20,4
EpS -2,44 -1,99 -1,83
KGV min. neg neg neg.
KGV max. neg. neg. neg.
*) in Mio., sämtliche Angaben in Euro; Quelle: GoingPublic Research

 

Profitabel ist der Online-Möbelhändler aber noch nicht: Die Nettoverluste gingen 2017 im Vergleich zum Vorjahr von minus 60,3 Mio. auf minus 49,2 Mio. EUR zurück. „Wir wachsen mit jeder Erstbestellung profitabel und haben gezeigt, dass wir Wachstum mit verbesserter Profitabilität kombinieren können“, gibt sich Appelhoff aber optimistisch. Die Rückkehr zu besseren Verkaufszahlen soll sich in den kommenden Monaten auch positiv auf das Nettoergebnis niederschlagen. Beim Betriebsergebnis (bereinigtes EBITDA) will das Unternehmen innerhalb von 18 Monaten die Gewinnschwelle erreichen. Für das erste Quartal 2018 gibt es bei der Profitabilität ebenfalls schon eine Erfolgsmeldung: So konnte der Onlineshop seine Bruttomarge um einen Prozentpunkt auf 45 % erhöhen.

 

Mittelverwendung

Die Finanzmittel aus dem Börsengang sollen Home24 wieder auf einen steilen Wachstumspfad bringen. Das Management will damit in verschiedenen Ländern eine Marketing-Offensive starten und die Wertschöpfungskette weiter vertiefen. Zudem sollen mit den Erlösen Schulden getilgt werden. „Wir wollen nicht in weitere Märkte vordringen, sondern unser Geschäft in den bestehenden Märkten ausbauen“, kündigt Appelhoff an.

 

Stärken und Schwächen

+ Marktanteile des Online-Handels im Möbelgeschäft noch gering

+ neue Finanzmittel für stärkeres Wachstum

+ gutes erstes Quartal 2018

 

– harter Wettbewerb mit internationalen und nationalen Playern

– schwaches Wachstum in den Geschäftsjahren 2016 und 2017

– Geschäftsmodell noch nicht profitabel

 

Fazit

Der Onlinehandel ist weltweit weiterhin ein Boommarkt. Allerdings profitiert das sperrige Möbelgeschäft davon nicht so stark wie andere Konsumerprodukte. Home24 musste zuletzt schwächere Geschäftsjahre verkraften. Im Vergleich zu Ikea oder Wayfair lag das Wachstum unter dem Branchendurchschnitt: Die Konkurrenten legten 2017 beim Umsatz um 30 bis 40% zu. Zudem macht Home24 weiterhin hohe Verluste. Nach einem Jahr der Umstrukturierung soll der Online-Möbelhändler jetzt profitabel werden. Mit schlankerer Lieferkette und besserer Werbung sind erste Fortschritte erkennbar. Die Aktie eignet sich für spekulative Anleger, die darauf setzen, dass das E-Commerce-Haus künftig wieder deutlich zweistellig wachsen wird. Der Ausgabepreis sollte eher in der unteren Hälfte der Preisspanne liegen. Ansonsten wäre die Bewertung zu ambitioniert.

 

Home24 SE- Angebotsübersicht Emissionsparameter
WKN A14 KEB
Zeichnungsfrist 4. bis 13 Juni
Erstnotiz 15. Juni
Preisspanne 19,50 bis 24,50 EUR
MarketCap 511 bis 602 EUR
Marktsegment Prime Standard, Frankfurt
Emissionsprospekt ja
Emissionsvolumen 150 Mio. EUR  (plus Greenshoe)
Konsortium Berenberg, Citigroup, Goldman Sachs International
Free Float max. 33 %

 

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