Automatisierte Wickeltechnik als Wettbewerbsvorteil

Die von Aumann angewandte Direkte Wickeltechnologie hat gegenüber der herkömmlichen indirekten Wickeltechnologie den Vorteil deutlich Gewicht bei den Spulen zu sparen. Allein der Kupferverbrauch reduziert sich um bis zu 50%. Durch weitere Platzeinsparungen bei der Produktion des Wickelkopfes erhöht sich die Performance des Elektromotors zusätzlich. Die direkte Wickeltechnologie erlaubt gegenüber der herkömmlichen Technologie zudem einen höheren Automationsgrad und eine höhere Prozessflexibilität, was ein entscheidener Faktor für die Massenproduktion ist.

Marktumfeld

Aumann Drahtlackiertechnik-Anlage. Quelle: Aumann AG.
Aumann Drahtlackiertechnik-Anlage. Quelle: Aumann AG.

Nach Schätzungen des Marktinformationsdienstleisters IHS steigt die Produktion von Elektromobilen bis 2025 um 39% jährlich. Während 2015 noch max. 2 Mio. E-Fahrzeuge produziert wurden, soll die Produktion in zehn Jahren auf 32 Mio. E-Fahrzeuge steigen. Da Aumann mit seiner Technologie sowohl die Massenhersteller als auch die Spezialisten wie Tesla oder BYD beliefert und zusätzlich mit den Marktführern aus der Digitalbranche kooperiert, gibt sich das Unternehmen auch optimistisch unabhängiger von potentiell zu erwartenden Marktkonsolidierungen zu sein. Zudem prognostiziert Aumann, dass sich das Wachstum seiner Kernkunden sowie die belieferten Kernregionen schneller entwickeln werden als der Gesamtmarkt.

Die prognostizierten Wachstumszahlen für E-Mobilität veranlassen Aumann sich zunehmend auf dieses Segment zu konzentrieren. Während im vergangenen Jahr noch 73% der Konzernumsatzes im „Classic“-Bereich generiert wurden will Aumann-CEO Rolf Beckoff dieses Verhältnis innerhalb der nächsten Jahre stark zu Gunsten des „E-Mobility“-Segments umkehren und dort dann 75% des Umsatzes erwirtschaften.

Unternehmenszahlen

Im Geschäftsjahr 2016 konnte Aumann einen Umsatz von 156 Mio. EUR bei einem EBIT von 18,5 Mio. EUR – was einer bereinigten EBIT-Marge von 12,4% entspricht – erzielen. Der darüber hinaus erreichte Auftragseingang von 190 Mio. EUR lässt dabei auf weiteres zusätzliches Wachstum im laufenden Jahr schließen. Das spiegeln auch die bisher erzielten vorläufigen Zahlen in der Periode bis zum 28. Februar 2017 wider. Mit einem Umsatz von 32,9 Mio. EUR steigerte sich Aumann gegenüber der Vergleichsperiode 2016 um 64%. Das EBIT kletterte gar um 90% auf 4,1 Mio. EUR. Die EBIT Marge betrug 12,6%. Der Umsatzanteil in den ersten zwei Monaten des laufenden Jahres betrug im „E-Mobility“-Segment 28%, während sich die EBIT-Marge hier erneut auf 18% nach 17,1% im vergangenen Gesamtjahr gesteigert hat. Bis zum 9. März 2017 wurde zudem bereits ein kräftiger Auftragseingang von 37,5 Mio. EUR akquiriert.

Aumann AG
2015 2016 2017e 2018e
Umsatz *) 93 156 198 252
Nettoergebnis *) 8 13 14 16
EpS 0,56 0,91 1,03 1,17
KGV min. 62,1 38,3 33,9 30,0
KGV max. 76,3 47,1 41,6 36,9
*) in Mio., sämtliche Angaben in Euro; Quelle: GoingPublic Research