Laut Prognosen der Investmentbank Goldman Sachs dürfte die Börsenaktivität am deutschen Kapitalmarkt in der zweiten Jahreshälfte rege verlaufen. So werden im Herbst noch zwischen fünf und zehn Börsenneulinge erwartet, die nach ihrer Größenordnung zufolge sogar in den MDax aufsteigen könnten.

Zu den am heißesten gehandelten Börsenkandidaten zählen Onlinehändler Zalando und Internetinkubator Rocket Internet, die beide in den Händen der Samwer-Brüder liegen. Dabei könnte Zalando ein Emissionsvolumen von 900 Mio. EUR und Rocket Internet 800 Mio. EUR erzielen. In der Börsenpipeline stecken außerdem noch der Dämmstoff-Hersteller Armacell, der Kabelanbieter TeleColumbus, der Autoscheinwerfer-Hersteller Hella und die ostdeutsche TLG Immobilien. Auch  für die Hörgeräte-Sparte von Siemens wurden bereits Gespräche über einen möglichen Börsengang 2014 geführt.

Trotz der positiven Erwartungshaltung für das zweite Halbjahr wird jedoch auf absehbare Zeit keine IPO-Welle erwartet. „Es gibt einfach nicht so viele große, gestandene Unternehmen“, erklärt Goldman Sachs-Europachef Christoph Stanger. Bislang hatten  der 3D-Druck-Spezialist SLM Solutions, der Dachpfannen-Hersteller Braas Monier, der Gasfedern-Spezialist Stabilus, der Automobilzulieferer JJ Auto sowie der Kinderschuhhersteller Feike und das Immobilienunternehmen BUWOG den Schritt an die hiesige Börse gewagt.

Der deutsche Eigenkapitalmarkt war bis Ende Juni mit 20,2 Mrd. EUR inklusive Kapitalerhöhungen, Aktien-Platzierungen und Wandelanleihen bereits fast so groß wie im Gesamtjahr 2013 (21,35 Mrd. EUR) und sogar schon etwas größer als 2012.

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