Das gleiche Argument wird oftmals auch beim Online-Banking angeführt. Einige am Neuen Markt notierte Unternehmen bieten hier die richtigen Lösungen.

Die Stuttgarter Brokat Infosystems AG zählt zweifellos zu den wenigen, auch international wahrgenommenen deutschen Internetsoftware-Aktien. Mit der modular aufgebauten e-Services-Plattform Twister hat das Unternehmen ein ganz heißes Eisen im Feuer, wenn es um die Integration bestehender IT-Systeme und Anwendungen an Internet und Mobilfunk geht. Insbesondere der sichere elektronische Zahlungsverkehr wird mit Twister gewährleistet. Die Twister-Lösung ist z.B. bei der Advance Bank, der Bank 24 und der ABN Amro im Einsatz. Um auch für den erwarteten m-Commerce-Boom die passenden Angebote zu haben, konzentriert sich Brokat derzeit darauf, mit Lösungen für die sogenannte mobile digitale Signatur einen Sicherheitsstandard zu setzen.

 

Das Münchner Unternehmen ist ähnlich wie Brokat in den Bereichen e-Commerce und e-Banking tätig. Mit den von Datadesign angebotenen Lösungen in den Bereichen Internet-Payment, HBCI und SET können z.B. Finanzdienstleister und Internet-Händler ihre Geschäfte und Dienstleistungen über das Internet und andere interaktive Medien abwickeln. Zu den Kunden gehören Unternehmen wie Viag Interkom, die BfG Bank und Pro Sieben Media. Nach einem sehr unbefriedigenden Geschäftsverlauf im letzten Jahr, als die Planzahlen mehrmals nach unten korrigiert werden mußten und auch der Vorstand Stefan Pfender den Hut nehmen mußte, scheint sich nun eine Wende abzuzeichnen. Im ersten Quartal 2000 konnte der Auftragseingang gegenüber dem Vorquartal um 400 % auf 3,5 Mio. Euro gesteigert werden. Im zweiten Halbjahr 2000 erwartet DataDesign zudem wieder positive Quartalsergebnisse. Neue Kraft sollen außerdem Kooperationen, Beteiligungen und auch Akquisitionen bringen. Eine Fusion mit dem Konkurrenten Brokat – wie kürzlich in den Medien angeklungen – soll dabei allerdings in keiner Weise geplant sein.

Am liebsten vergessen würde auch Netlife-Vorstand Claus Müller das Katastrophenjahr 1999. Doch auch hier scheint die Börse – nachdem die Umsatzplanzahlen mehr als deutlich verfehlt wurden – wieder Vertrauen zu fassen. Der Kurs des e-Payment-Anbieters konnte sich im Vergleich zum Tiefstkurs des Vorjahres mehr als verdreifachen. Vielversprechende Aufträge in den Bereichen Online Brokerage, und m-Commerce – insbesondere aus dem asiatischen Raum – dürften Grund für diese Erholung sein. Nur eines sollte der Anleger trotz der derzeit positiven Stimmung bei Netlife nicht vergessen: Der Markt verzeiht kein zweites Mal!

Mit solchen Problemen muß sich die Trintech Group nicht herumschlagen. Das sowohl am Neuen Markt als auch an der Nasdaq notierte Unternehmen konnte die zum Börsengang im September 1999 abgegebenen Prognosen bislang weit übertreffen. Beim Blick in das Produktportfolio verwundert dies nicht. Schließlich bietet Trintech mit seinen Zahlungslösungen für den Einkauf im Internet per Kreditkarte absolute „state of the art“-Technologie, wie Experten immer wieder bestätigen. Kein Wunder, schließlich war das Team um den CEO John McGuire maßgeblich an der Entwicklung der beiden Standards zur sicheren Abwicklung von e-Commerce-Transaktionen – SSL und SET – beteiligt. Mit der sogenannten virtuellen Kreditkarte dürfte den Iren ein weiterer Volltreffer gelungen sein. Nach der Korrektur der Kursübertreibung nach oben ist die Aktie langfristig wieder sehr interessant.

Quelle: GoingPublic Sonderausgabe E-COMMERCE, S. 65. Die insgesamt 128 Seiten umfassende Ausgabe bietet neben Branchentrends ausführliche Analysen zu sämtlichen e-Commerce-Werten des Neuen Marktes. Einzelheftbestellungen sind per eMail unter bookshop@gp-media.de zum Preis von 19,80 DM möglich. Abonnenten des GoingPublic-Magazins wird die Ausgabe automatisch und kostenlos zugesandt.

Die GoingPublic-Kolumne erscheint börsentäglich in Zusammenarbeit mit dpa-AFX.

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