Claudia Breitenberger-Cerny, CEO, Investis Flife AG

HTML ja oder nein? Lohnen sich Aufwand und Kosten? Fragen, die sich manches Unternehmen aufs Neue stellt. Oftmals sollen Userumfragen helfen, doch Umfrageergebnisse allein bringen Sie nicht weiter. Wer entscheiden will, wie er seinen Geschäftsbericht am erfolgreichsten kommuniziert, muss sich folgende Fragen stellen: Sind alle meine Online-Inhalte stimmig? Wie sehen meine Abrufzahlen im Zeitverlauf aus? Wer sind meine User und wie ist ihr Userverhalten? Mit den Antworten eröffnen sich neue Wege für die digitale Geschäftsberichtskommunikation.

Sind Ihre Inhalte im Einklang?

Die Website ist heute „first point of call“. Umso wichtiger ist, dass Inhalte von Webseiten mit denen von Geschäftsberichten übereinstimmen.

Wir haben die Geschäftsberichtsinhalte von 189 Unternehmen mit deren Websites verglichen. Das Ergebnis war ernüchternd: Bei 75% waren die Aussagen nicht deckungsgleich, bei 20% gab es sogar erhebliche Abweichungen! Am stärksten differierten Aussagen zur Strategie, zum Risk Management und zu den Investorenpräsentationen. Abweichende oder widersprüchliche Aussagen stellen aber letztendlich die Glaubwürdigkeit eines Unternehmens in Frage. Doch wie stellen Sie sicher, dass Ihre Inhalte übereinstimmen?

Quelle: EC Transparency Directive Assessment Report, Dez. 2009. Befragung von 400 Stakeholdern in Europa.

 

Weg von der Miniwebsite …

HTML-Berichte werden meist als Miniwebsites auf einer eigenen URL umgesetzt. Das Zusammenspiel zwischen Website und Bericht erfolgt über „weiterführende Links“, die zusätzlich zur Verwirrung des Users beitragen, da er zwischen zwei Webauftritten hin- und her springt.

www.angloamerican.com/investors/results

… hin zum Integrierten HTML-Bericht

Um Aussagen zu „synchronisieren“, bedarf es einer veränderten Denkweise: Berichte werden nicht mehr „isoliert“, sondern als integrierter HTML-Bestandteil der Website präsentiert. Unternehmen wie beispielsweise Keller (www.keller.co.uk/keller/investor/year-in-review/) haben die bestechenden Vorteile dieses Konzeptes erkannt: Kerninhalte weichen weder voneinander ab, noch werden sie wiederholt oder in einem eigenen HTML-Bericht aufwändig umgesetzt. Finanzdaten und Anhänge werden als PDF angeboten, da sie vergleichsweise geringe Abrufe haben. Unabhängig von den Kosten sollten Finanzdaten heute auch nicht mehr in HTML-Friedhöfen enden, sondern mit Visualisierungstools verständlich aufbereitet werden. Die Kosteneinsparung bei Design und Umsetzung eines eigenen HTML-Berichts liegt auf der Hand. Die Belastung des IR-Teams in der heißesten Phase des Jahres geht deutlich zurück.

10x mehr Abrufe beim integrierten HTML-Bericht

Der Clou liegt jedoch im Erfolg, wie der Vergleich beider HTML-Versionen zeigt. Während Berichte auf Miniwebsites nur für einen kurzen „Flash“ sorgen und im Jahresschnitt klägliche 2% der Webseitenabrufe verbuchen, liegen die Abrufe bei integrierten HTML-Berichten 10x so hoch und sind von Dauer. Vom Besucherandrang profitiert auch die Website: in unserem Beispiel mit einem satten Plus von 250%!

Result Center

„Weniger ist oft mehr“ zeigt auch das Konzept des Result Centers. Am Tag der Veröffentlichung haben Websites die höchsten Zugriffe, speziell bei hohem Free Float. Um diesen Vorteil zu sichern, konzipierten wir für AngloAmerican ein „Result Center“, das, als eine Art Snapshot, alle Highlights (Press Release, Videos, Präsentationen) auf einer einzigen Seite präsentiert (www.angloamerican.com/investors/results, siehe auch Abb. oben). In der Berichtssaison wird es auf der Homepage prominent angekündigt.

Die Strategie ging auf: AngloAmerican steigerte die Visits um das 3,5-Fache. Die Abrufe der Website stiegen in den Folgewochen um 96%. Was war passiert? Die Mehrzahl der Leser interessierte sich ausschließlich für die Kerninformationen, und das Result Center wurde damit die ideale Informationsquelle.

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