Weitere vier Jahre Bush-Administration sei wie Dünger für die Kurse von Rüstungskonzernen, Sportwaffenherstellern, Pharmariesen und Ölkonzerne, während unter Kerry Umweltfirmen oder Unternehmen, die im weitesten Sinne mit Bildung zu tun haben, profitieren sollten.

Auch wenn Börsenweisheiten heutzutage nicht mehr das sind, was sie einmal waren. Die Erkenntnis, daß politische Börsen kurze Beine besitzen, gilt weiterhin. Von daher dürfte es kein besonders guter Rat sein, das Depot auf Bush oder Kerry zu trimmen. Die Manager von Rüstungsfirmen zum Beispiel verkaufen ihre Produkte zumeist glänzend und völlig unabhängig davon, wer gerade im Oval Office regiert. Und John Kerry ist ja nun kein Pazifist, der alles, was schießt oder explodiert, als Teufelszeug geißelt und auch kein ausgewiesener Sozialpolitiker, der die USA in einen kollektiven Freizeitpark umwidmen möchte.

Generell sind die Unterschiede zwischen den Kandidaten innenpolitisch nicht eben riesig. Der polarisierende Wahlkampf rührt eben aus der Ähnlichkeit der Positionen her. Das ist letztlich wie in der Waschmittelwerbung: Man muß schon ziemlich schreien, um sich von ähnlicher Konkurrenz abzusetzen. Von daher gilt: egal, wer die Wahl gewinnt. Gute Aktien bleiben gut, und schlechte werden nicht durch den einen oder anderen Wahlausgang besser.

Stefan Preuß

Die GoingPublic Kolumne erscheint wöchentlich in Zusammenarbeit mit dpa-AFX.

Autor/Autorin