Weihnachten steht vor der Tür und der Jahreswechsel rückt in greifbare Nähe. Mit 1999 geht ein Jahr zu Ende, das besonders aus Sicht der Banken, die im Emissionsgeschäft tätig sind, mehr als erfolgreich verlief. Die Zahl der Unternehmen, die in diesem Jahr den Sprung an den Neuen Markt wagten, überstieg nach 13 im Jahr 1997 und 42 im letzten Jahr nun erstmals die 100er Marke.

Als klarer „Herrscher“ über den Neuemissionsmarkt hat sich hingegen die DG Bank entpuppt. Seit der Gründung des Segments für Wachstumswerte hat die Bank 32 mal die Konsortialführerschaft übernommen und war bei weiteren 23 Emissionen Mitglied des Konsortiums. Highflyer wie Teleplan (+ 730 % ggü. Erstnotiz) oder MobilCom (+1860 % ggü. Erstnotiz) wurden an den Neuen Markt begleitet. Aber auch Werte, deren Qualität angezweifelt werden muß, führte die Bank an die Börse. Darunter Titel wie Höft & Wessel (-66 % ggü. Erstnotiz) oder auch Kleindienst (-51 % ggü. Erstnotiz).

Nicht ganz so rege wie die DG Bank, aber auch sehr aktiv im Neuemissionsgeschäft ist die Dresdner Bank. Bisher hat die Bank 25 mal als Konsortialführer fungiert und weitere 20 mal als Konsortialmitglied einen Börsenkandidaten an den Neuen Markt gebracht. Als besonderer Highflyer, der unter Führung der Dresdner Bank an die Börse kam, ist Aixtron mit einem mittlerweile stattlichen Plus von 1058 % ggü. Erstnotiz. Die Aktie MWG Biotech AG, die erst seit Mai diesen Jahres am Neuen Markt notiert, kann bereits ein Plus von 381 % gegenüber der Erstnotiz verzeichnen. Kein besonders gutes Aushängeschild sind dagegen Technotrans und Euromicron. Beide Titel liegen aktuell etwa 60 % unter der ersten Notierung.

Festzuhalten bleibt abschließend, daß bei der Bewertung eines Börsen-Newcomers ein Blick auf die Zusammensetzung des Konsortiums Aufschluß über die Qualität des gesamten Börsengangs geben kann. Schwarze Schafe als Emissionsbegleiter sollten sehr skeptisch stimmen, denn oft versuchen diese mit überzogenen Bewertungen und allzu blauäugigen Unternehmensanalysen, dem Anleger das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Eine Umfangreiche Konsortialbanken-Statistik finden Sie in der Rubrik „Analyse“.

Die GoingPublic-Kolumne erscheint börsentäglich  in Zusammenarbeit mit dpa-AFX.

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