Die mittelständische Autovermietung Arndt AG, Neuss, ist fest in der Region Rhein-Ruhr verwurzelt: Das Unternehmen bietet in 15 Filialen im Ballungsraum Nordrhein-Westfalen die klassische Produktpalette einer Autovermietung. Mit den Mitteln aus dem Börsengang will die „Autofairmietung“ nun seinen Aktionsradius auch auf andere Regionen ausdehnen.

Historie

Im Jahr 1963 machte Manfred Arndt aus der Vermietung des eigenen VW-Käfers ein Geschäft und rief so den „Autoverleih Manfred Arndt“ ins Leben. Nachdem 1987 Matthias Arndt, der Sohn des Unternehmensgründers, die Geschäftsführung übernommen hatte, expandierte die Autovermietung rasch und verfügt heute über 15 Filialen im Rhein-Ruhr-Gebiet.

Geschäftsfelder

Zum Leistungsspektrum der Arndt AG gehören die klassische Autovermietung und die Vermietung von Spezialfahrzeugen. Zu den vermieteten Fahrzeugen zählen auch Fun- und Lifestyle-Cars; gerade diesen Bereich sieht Arndt als ausbaufähig an, da die Ansprüche an die Freizeitgestaltung auch weiterhin steigen werden. Darüber hinaus vermietet Arndt Fahrzeuge zu Forschungs- und Entwicklungszwecken. Da viele Unternehmen im Zuge verstärkter Outsourcing-Tendenzen zunehmend darauf verzichten, eigene Fahrzeugflotten zu unterhalten, bietet Arndt diesen Kunden langfristiges Flottenmanagment an. Bewußt ausgeklammert ist der Flughafen- und Touristikbereich, da hier nach Aussagen des Unternehmens die Margen durch den starken Wettbewerb der „big four“ – Sixt, Europcar, Avis und Hertz – stark minimiert seien.

Geschäftsentwicklung

Das Unternehmen kann auf eine solide Geschäftsentwicklung zurückblicken: Arndt konnte seinen Umsatz von 62,3 Mio. DM im Jahr 1998 auf 73,8 Mio. DM steigern. Das EBIT ließ sich in diesem Zeitraum von 3,2 auf 3,9 Mio. DM verbessern.

Perspektiven

Angesichts der übermächtig wirkenden Konkurrenz mutet Arndt zunächst wie ein Zwerg an: Der Markt für Autovermietung wird von Sixt (24 %), Europcar (15 %), Avis (12 %) und Hertz (9 %) eindeutig dominiert. Allerdings macht ein zweiter Blick deutlich, daß Arndt so klein nun auch wieder nicht ist: Denn Arndt ist umsatzstärkster Partner der Europa Service Autovermietung AG, die mit 12 % Marktanteil bundesweit den dritten Platz belegt. Dieser Partnerschaftsverbund faßt über 300 mittelständische Vermieter, die damit über eine zentrale Reservierungsstelle verfügen und bei Anmietung und Rückführung der Fahrzeuge kooperieren. Die starke Verwurzelung in einzelnen Regionen soll so von einem strategischen Nachteil in einen Vorteil verwandelt werden.

Fazit:

Durch den Ausbau der Flottenbasis wird Arndt die Unterhaltskosten pro Fahrzeug deutlich senken können – eine notwendige Strategie für weitere Gewinnsteigerungen, da am Markt auf absehbare Zeit keine Preiserhöhungen durchsetzbar sein werden. Gelingt zudem ein weiterer Ausbau der margenstärkeren Nischen wie Flottenmanagement und Lifestyle-Cars dürfte die „Autofairmietung“ auch das Wohlwollen der Börsianer gewinnen.

Die GoingPublic-Kolumne erscheint börsentäglich in Zusammenarbeit mit dpa-AFX.

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