Giovanni Gay
Giovanni Gay

Laut der Umfrage des Marktforschungsinstituts Forsa, das im Auftrag von Union Investment vierteljährliche Befragungen zum Anlegerverhalten durchführt, steigt das Vertrauen in die deutsche Wirtschaft erneut an. Trotz des andauernden Krim-Konflikts und drohender Sanktionen gegen Russland, waren bisher keine realwirtschaftlichen Auswirkungen spürbar. Auch die Eurokrise ist laut Giovanni Gay, Geschäftsführer bei Union Investment, nicht mehr präsent, denn bessere Wirtschaftsdaten aus den südeuropäischen Ländern hätten die Stimmung deutlich aufgehellt. So geht mittlerweile fast jeder Dritte von einem konjunkturellen Aufschwung innerhalb der nächsten sechs Monate aus, lediglich 19% erwarten einen Rückgang der Wirtschaftsleistung und folglich gibt es zum ersten Mal seit drei Jahren wieder mehr Optimisten als Pessimisten.

Anleger bleiben weiterhin skeptisch gegenüber Aktien

Die Anzahl an Anlegern im Besitz von Aktien hat mit derzeit 17% den niedrigsten Wert seit vier Jahren erreicht. Wie auch aus den aktuellen Aktionärszahlen des deutschen Aktieninstituts hervorgeht, scheuen sich die Deutschen trotz immer besserer Konditionen ihr Vermögen an der Börse zu investieren. Auch die Einsicht, dass Tagesgeld und Sparbuch fast keine Zinsen bringen und kaum die Inflationsrate decken, hindert die meisten Befragten nicht daran, diese Anlageformen immer noch in Erwägung zu ziehen. Besonders ausgeprägt ist diese Einstellung bei der Gruppe der 20- bis 29-Jährigen, von denen zwei Drittel offen für ein Sparbuch sind. Fehlerhafte Zinseinschätzungen seitens der jungen Erwachsenen tragen ihr Übriges dazu bei, dass die Ertragspotenziale bei der Geldanlage nicht voll ausschöpft werden und langfristig viel Geld verspielt wird.

Junge Menschen zeigen geringes Interesse an privater Altersvorsorge

Wichtigstes Anlageziel bleibt für 77% der Befragten weiterhin die private Altersvorsorge. Auffallend ist dabei, dass die Altersvorsorge mit zunehmendem Alter kontinuierlich weiter in den Vordergrund rückt. Nur zwei Drittel der 20- bis 29-Jährigen halten die Altersvorsorge für wichtig, unter den 50- bis 59-Jährigen sind es schon 81%. Für den Union-Investment-Geschäftsführer ist es essentiell, früh mit der Altersvorsorge zu beginnen, denn nur so kann sichergestellt werden, dass das volle Potenzial der Investments ausgeschöpft wird. „Jungen Menschen scheint das Ausmaß an verschenkten Erträgen durch ihre Zurückhaltung offensichtlich nicht bewusst zu sein. Das zeigt, dass hier noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden muss. Denn sie gefährden durch ihre Risikoneigung sowie ihr geringeres Interesse an der privaten Vorsorge die Sicherung des Lebensstandards im Alter“, ist Gay überzeugt.

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