Normalerweise stehen an der Börse harte Fakten und Zahlen im Mittelpunkt – als zweitrangig gelten dagegen „Soft Skills“ wie Kommunikation und psychologische Phänomene. Dass aber besonders letztere ebenfalls untrennbar mit dem Kapitalmarkt verbunden sind, wurde auf der diesjährigen C.I.R.A.-Jahreskonferenz in Wien adressiert. Dabei fanden sich rund 250 Teilnehmer der österreichischen und deutschen Financial Community ein, um in insgesamt neun Panels zum einen über die wesentlichen Auswirkungen von Psychologie auf die Kapitalmärkte zu diskutieren und sich zum anderen über die neueste Entwicklungen in der IR- und Finanzbranche auszutauschen

Kriminalpsychologe Dr. Thomas Müller über verhaltensbasierte Prozesse am Finanzmarkt
Kriminalpsychologe Dr. Thomas Müller über verhaltensbasierte Prozesse am Finanzmarkt

Mit einer bemerkenswerten Keynote zur „Krisensituation und deren psychologische Gesetze“ leitete der österreichische Kriminalpsychologe Dr. Thomas Müller die diesjährige C.I.R.A.-Jahreskonferenz in Österreichs Hauptstadt und Kapitalmarktzentrum ein. Oberstes Gebot für Handeln in Krisensituationen sei eine offene und ehrliche Kommunikation. Aufgrund des immer stärker werdenden Austauschs über digitale Kanäle, wie Social-Media-Plattformen, dem Smartphone und anderen neuen Medien, gerate der persönliche Austausch miteinander zunehmend in Vergessenheit und drifte oftmals ins Oberflächliche ab. Dabei spiele insbesondere im Krisenmanagement die persönliche und direkte Kommunikation eine – oder sogar: die – entscheidende Rolle.

Lob!
Zudem bot der bekannte Kriminalpsychologe eine Menge Tipps, wie man als Führungskraft eines kapitalmarktorientierten Unternehmens den nicht immer stressfreien und nervenaufreibenden Arbeitsalltag meistert. Ein „Quäntchen Selbstbewusstsein“ sei dabei genauso vonnöten wie das regelmäßige Loben untereinander: „Lob – ein einfaches Wort mit drei Buchstaben, das die Kommunikation und das Miteinander erleichtert“, so Müller.