Entgegen Donald Trumps Ankündigung vor nur einer Woche, tweetete der US-Präsident nun, die Strafzölle gegen Mexiko auszusetzen. Die Folge war eine Preisrallye bei Risikoanlagen – es bleibt jedoch abzuwarten, wie nachhaltig diese Entwicklung ist. Von Seema Shah, Senior Global Investment Strategist bei Principal Global Investors

Angesichts der völligen Unvorhersehbarkeit von Trumps Twitter-Eskapaden stellt sich für Investoren die Frage, wie sie sich in diesem Klima der Unsicherheit positionieren sollen. Mit einem fragilen Geschäftsklima und einer sich abschwächenden gesamtwirtschaftlichen Entwicklung – wahrscheinlich bald gefolgt vom Ertragswachstum – sollten Investoren die kürzliche Aktienmarktrallye ausblenden. Eine Zinssenkung der Fed könnte zwar zu kurzfristigem Jubel führen, aber das ist nicht förderlich, wenn die Wirtschaft schwächelt.

Ohne Rezession in Sicht bestehen auf der anderen Seite nach wie vor gute Gründe, in Risikoanlagen investiert zu sein. Vor allem, wenn ein konstruktiver Handels-Tweet bereits um die Ecke lauert. Daher gilt: Anleger sollen sich eine Ausgangsbasis in defensiven und hochwertigen Risikoanlagen suchen. Sie sind zwar teuer, werden aber noch teurer, sobald sich die ökonomischen Indikatoren verschlechtern.

Jedoch sollten sich Investoren davor hüten, ihre Exposure gegen Staatsanleihen zu erhöhen. Die Märkte preisen beinahe drei Zinskürzungen bis Ende 2019 und etwa vier Kürzungen in den nächsten zwölf Monaten ein. Das sind hohe Erwartungen. Bislang hat die Fed eine solch lockere Geldpolitik nur ausgeübt, wenn die US-Wirtschaft bereits in der Rezession steckte. Während die Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung klar gestiegen sind, ist eine Rezession noch immer nicht in unserem Basisszenario. Investoren sollten sich dennoch auf harte Zeiten einstellen.