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Junge Spekulanten verabreden sich auf Online-Plattformen zum massenhaften Aktienkauf – und setzen damit große Hedgefonds unter Druck, die auf fallende Kurse gewettet haben: Dieses Phänomen hält seit einigen Tagen die Kapitalmärkte in Atem. Vor allem die Gamstop-Aktien springt hoch und fällt dann massiv – gestern lag das Papier zu Handelsschluss 44% im Minus.

Auch hierzulande sind verschiedene Papiere betroffen: vor allem Varta und Evotec. Es wird spekuliert, ob sich eine angestaute Wut über die Kapitalmärkte entlädt. Während die Wirtschaft weltweit weiterhin unter den Folgen der Corona-Pandemie leidet, eilen die Aktienmärkte von Rekordhoch zu Rekordhoch.

In den USA wird bereits über ein Einschreiten der Politik nachgedacht, die Demokraten planen Anhörungen zum „Zustand des Aktienmarktes“. Derweil haben Handelsplattformen wie Robinhood den Handel mit Gamestop-Aktien zeitweise eingestellt. Auch hierzulande haben Trade Republic und andere Online-Broker bestimmte Papiere vom Handel ausgeschlossen.

Anders der Anbieter Smartbroker: „Für uns ist es wichtig, dass unsere Kunden uneingeschränkten Zugang zu möglichst vielen nationalen sowie internationalen Wertpapieren haben, die von den Aufsichtsbehörden eine entsprechende Zulassung haben“, erklärt Thomas Soltau, Vorstand der wallstreet:online capital AG, die hinter dem Angebot steht. „Deshalb legen wir großen Wert auf die Anbindung vieler börslicher und außerbörslicher Handelspartner. Sollte ein Handel von Seiten der zuständigen Abwicklungs- oder aufsichtsrechtlichen Stellen unterbrochen oder unterbunden werden, teilen wir das unseren Kunden selbstverständlich mit. Aktuell ist uns hier aber nichts bekannt. Die Handelbarkeit einzelner, aktuell im Fokus stehender Wertpapiergattungen ist nicht durch uns eingeschränkt.“

Die Einschränkungen anderer Handelsplattformen sind nicht unproblematisch – sie helfen den Hedgefonds, sich gegen die Macht der Kleinanleger durchzusetzen. Es scheint, Märkte, Aufsichtsbehörden und Politik haben Gesprächsbedarf.

Autor/Autorin

GoingPublic Redaktion / iab