Kostengünstigeres Fremdkapital beimischen

Während sich Fremdkapitalinstrumente am besten für Unternehmen mit niedrigem Risikoprofil und stabilen Margen eignen, bieten sich für volatile Geschäftsmodelle tendenziell eher Eigenkapitalinstrumente an. Diese eignen sich vor allem für die Finanzierung risikoreicherer Strategien mit langfristigen positiven Ertragschancen. Der Eigenkapitalgeber hat einen Residualanspruch auf die Cashflows sowie gegebenenfalls Mitspracherechte als Kompensation für höhere Risiken. Die hohen Eigenkapitalkosten und Renditeanforderungen der Investoren lassen in vielen Fällen eine Beimischung mit kostengünstigerem Fremdkapital ratsam erscheinen.Egal wie der optimale Finanzierungsmix und die gewählten Produkte letztendlich aussehen, ein Thema ist beiden Varianten zu eigen: die nötige Kommunikation mit dem Geldgeber. Während sich viele börsennotierte Unternehmen intensiv um ihre Aktionäre kümmern, steht die Betreuung der Kreditentscheider und Fremdkapitalinvestoren immer noch nicht genügend im Fokus der Aufmerksamkeit des Managements.

Eine interessante Alternative für solide Mittelständler: US-amerikanische Versiche rungen stellen langfris tige Finanzierungsmittel über sogenannte US-Private-Placements von Schuldscheinen zur Verfügung. Foto: PantherMedia / Nasir

Fazit und Ausblick

Egal ob es sich um den Kreditentscheider bei der Hausbank, den Bondplatzeur am Kapitalmarkt, den Eigen- oder Fremdkapitalinvestor handelt – die Anforderungen an das mittelsuchende Unternehmen in Bezug auf Informationsvermittlung steigen. Die verschiedenen Stakeholder des Unternehmens sind regelmäßig und qualitativ hochwertig über die Lage und Entwicklung der Firma zu unterrichten. Dies geschieht durch Investoren-Newsletter, ausführliche Website-Informationen inklusive einer aussagekräftigen Investorenpräsentation, Investorenveranstaltungen, Einzelgespräche mit Kreditentscheidern und wesentlichen Portfolio-Managern.Wichtig ist, dass die Message an die Eigen- und Fremdkapitalgeber identisch ist. Es wird immer gewisse Unterschiede geben und die beiden Investorengruppen werden jeweils spezielle Einzelinformationen und Daten benötigen, aber die Story muss stimmig sein, um als Unternehmen glaubwürdig zu sein. Dazu gehört auch, dass die Story, die ein Unternehmen über die Pressearbeit vermittelt, ebenfalls identisch ist. Wer als Unternehmen seine Situation umfassend analysiert, die einzelnen Finanzierungsinstrumente gründlich vorbereitet und bei der Umsetzung schnell und flexibel reagiert, wird auch in schwierigen und volatilen Zeiten erfolgreiche Mittelaufnahmen durchführen können. Dem Virtuosen, der die Klaviatur der Kapitalinstrumente und -märkte perfekt beherrscht, ist der Erfolg sicher.

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