Bildnachweis: Pacifico Renewables.

Welche installierte Leistung schwebt Ihnen langfristig vor?

Strasser: Wir haben uns zum Ziel gesetzt, bis 2023 ein Portfolio von mindestens 400 MW aufzubauen. Mit dem kontinuierlichen Portfoliowachstum seit der Erstnotiz im November 2019 und dem Aufbau von Partnerschaften haben wir erfolgreich wichtige Schritte umgesetzt, um dieses Ziel zu erreichen.

Wie erleben Sie die Investorennachfrage in diesem Geschäftsfeld?

Strasser: Nachhaltiges Investieren und insbesondere der Bereich erneuerbare Energien erfahren unserer Meinung nach immer größeres Interesse von Investoren. Auch wir können uns nach zwei erfolgreichen Kapitalerhöhungen im letzten Jahr über das Interesse der Investoren nicht beschweren. Ganz im Gegenteil: Wir fühlen uns mit unserem Geschäftsmodell bestätigt und am Kapitalmarkt angekommen.

War das Investoreninteresse der ausschlaggebende Grund für den Gang aufs Parkett?

Strasser: Nein. Das war nicht aus opportunistischen Gründen getrieben – wir sind bewusst sehr früh aufs Börsenparkett, weil wir damit unsere Wachstumsambitionen unterschreiben wollten und das schrittweise Wachstum durch Kapitalerhöhungen dem klassischen Small-Cap-IPO bevorzugen. Einmal viel Geld aufnehmen und dann über Jahre schrittweise investieren ist aus unserer Sicht der falsche Ansatz für ein solches Geschäftsmodell am Kapitalmarkt.

Wo steht Pacifico Renewables in fünf Jahren?

Strasser: Wir sind angetrieben von dem Ziel, eine Plattform für Projektentwickler zum Kapitalmarkt zu werden. Mit mittlerweile drei Partnerschaften sind wir auf einem guten Weg. Aber wir hoffen, dass die nächsten Jahre noch viele weitere Partnerschaften folgen und wir dadurch nicht nur ein großes und diversifiziertes Portfolio aufbauen, das unseren Investoren stabile und diversifizierte Erträge bietet, sondern eben auch die Energiewende durch ein effizientes Geschäftsmodell vorangetrieben haben.

Was erwartet sich die WIRTH GRUPPE aus der Zusammenarbeit mit und von Pacifico Renewables in den nächsten fünf Jahren?

Wirth: Wir sind überzeugt davon, dass sich unsere Entwicklungsfähigkeiten gut mit der Kapitalmarktkompetenz von Pacifico Renewables ergänzen. Die Zusammenarbeit wird uns dabei helfen, unsere Entwicklungstätigkeiten durch den standardisierten Verkaufsprozess baureifer Solaranlagen zu beschleunigen, und gleichzeitig Pacifico Renewables weitere Wachstumsmöglichkeiten bieten.

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Dadurch wollen wir einen entscheidenden Beitrag zur Beschleunigung der Energiewende leisten. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit Pacifico Renewables einen nennenswerten Anteil von Stromerzeugungskapazitäten aus Fotovoltaik und Windenergie aufzubauen, sodass sich der Anteil der erneuerbaren Energie durch dezentrale Anlagen deutlich erhöht. Wir wollen die Vision einer CO2-neutralen Stromerzeugung in Deutschland Wirklichkeit werden lassen.

Und wo steht die Energiewende in fünf Jahren?

Wirth: In den nächsten Jahren entscheidet sich, ob die Klimaziele aus dem Pariser Abkommen erreicht werden können. Dazu müssen die Kapazitäten der Energieerzeugung aus Sonne und Wind massiv ausgebaut werden. Die technischen Rahmenbedingungen sind gut, denn durch den technologischen Fortschritt ist erneuerbarer Strom nicht mehr teurer als der aus fossilen Kraftwerken. Auch die für die Energiewende essenziellen Speicherlösungen wie Batteriespeicher werden immer günstiger. Außerdem haben Investoren erkannt, dass die Energiewende ein profitables Geschäftsmodell ist. Die Umsetzung der CO2-neutralen Energieerzeugung ist wirtschaftlich möglich. Wenn die Politik die richtigen Leitlinien setzt, wird die Energiewende auch in Deutschland erfolgreich sein. „Energiewende made in Germany“ sollte zum Vorbild einer wirtschaftlichen und CO2-freien Energieerzeugung werden.

Herr Strasser, Herr Wirth, vielen Dank für das Gespräch.

Christoph Strasser (li.) und Andreas Wirth
Christoph Strasser (li.) und Andreas Wirth

Zu den Autoren:
Christoph Strasser ist Co-CEO der Pacifico Renewables Yield AG und verantwortlich für die Bereiche Akquisitionen, Strategie und Partnerschaften. Strasser ist ehemaliger Banker bei J.P. Morgan.
Andreas Wirth ist Geschäftsführender Gesellschafter der WIRTH GRUPPE und hat mehr als 13 Jahre Erfahrung im Bereich der erneuerbaren Energien. Er ist beteiligt an der Entwicklung und Bau von Solar- und Batteriespeicheranlagen von ca. 1 GW.

Autor/Autorin

Isabella-Alessa Bauer